Begonnen hat alles "aus einer Notsituation heraus": HAK-Professor Georg Neuhauser und seine Kollegin Helga Wittwer aus Steyr in Oberösterreich sagten sich vor acht Jahren: "Der klassische Frontalunterricht greift nicht mehr. Wir brauchen was Neues." Fündig wurden sie beim "Dalton-Plan". Der reformpädagogische Ansatz aus den USA wurde die Grundlage für "COOL" - Cooperatives offenes Lernen.

Im Zentrum steht individualisierter, selbstständiger Unterricht. Seither gibt es in der Großschule (HAK, HAS) mit tausend Schülern "ein Haus im Haus", so Neuhauser. Dort findet "kooperativer Projektunterricht, der soziales Lernen und Fachlernen verbindet, bei offenen Türen statt", die Lehrer moderieren.

Freies Lernen basiert auf Textaufgaben, setzt also Lesen voraus. Noch vor Pisa 1 hat man in der coolen Schule mit Stille-Post-ähnlichen Übungen reagiert: Aus einem Text müssen zehn Schlüsselwörter gesucht werden, mit denen wird eine andere Gruppe gebrieft, die erzählt den Inhalt der ersten Gruppe, die damit als autonome Kontrollgruppe fungiert. "Lernen durch Lehren", von Schülern für Schüler, sagt Neuhauser, der mit Wittwer im COOL-Impulszentrum Multiplikatoren ausbildet.

(nim/DER STANDARD-Printausgabe, 21.12.04))