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Auch Akademikerinnen kaufen manchmal Autoreifen...
Foto: Reuters/Montage
Das waren noch Zeiten! Damals, als Frauen der Zugang zum Hochschulstudium noch verwehrt war. Da war die Welt für die meisten Zeitgenossen geschlechtermäßig noch in Ordnung. Und auch wenn heutzutage manch ein unverbesserlicher Konservativer dieser "guten alten Zeit" nachraunen möge, so liegt dieses "Damals" mehr als hundert Jahre zurück. Denn 1897 erhielten Frauen erstmals - nach ihrem jahrzehntelangen aufständischen Beharren - die Berechtigung zu studieren. Heute ist etwa die Hälfte der Studierenden weiblich und auch bei einem AkademikerInnenanteil von insgesamt 11,6 Prozent in Österreich fallen 4,8 Prozent auf Frauen. Es gibt sie also die Frau Magistra, die Doktorin, die Diplomingenieurin, die Professorin ... Ein Faktum, das jedoch vielerorts ignoriert wird.

Ein Beispiel von vielen liefert der Online-Shop Reifen Direkt, der beim Bestell-Formular folgende Wahlmöglichkeiten für die Anrede auflistet:

Frau
Herr
Herr Dr.
Herr Mag.
Herr Prof. Dr.

Während für Männer also drei verschiedene akademische Grade zur Auswahl stehen (auf den Dipl. Ing. wurde scheinbar vergessen), müssen Frauen sich mit der bescheidenen Anrede "Frau" begnügen. Was können wir daraus schließen? Ist es den Zuständigen unangenehm, dass auch Frauen akademische Weihen aufweisen? Dass also nicht sein darf, was in gewissen Köpfen nicht sein soll? Dann handelt es sich eindeutig um Diskriminierung des Geschlechts! Denn wenn schon der Titelsucht gefröhnt wird, dann bitteschön gleiches Recht für alle! (dabu)