An der Grazer Medizin-Uni ist die Teilnahme an gewissen Lehrveranstaltungen im zweiten Studienabschnitt bereits auf 264 Studierende beschränkt. "Unsere Kapazitäten sind jetzt schon sehr ausgelastet und in den weiterführenden Studienphasen u.a. durch die limitierten Laborplätze beschränkt", so Walter. Im Herbst 2004/05 hatte die Medizin-Uni immerhin rund 720 Studienanfänger für Human- und Zahnmedizin, die sich für dann um 264 mögliche Plätze im zweiten Studienabschnitt raufen müssen.
"Wettbewerb" nach erstem Semester ab Herbst
"Wir sind seit längerem beschäftigt, wie wir das erste Semester neu gestalten können, um das hohe Gut des freien Studienzugangs halten können", so Walter. Auf die rigide Teilnehmerreduktion nach den ersten zwei Semestern wie bisher soll im Herbst nach dem ersten Semester ein "Wettbewerb nach dem französischen System der Großen Schulen" folgen, schildert Walter die geplante Verschärfung des Auslesemechanismus. "Wir bleiben dabei: Jeder soll die Chance kriegen, auf Grund von bestimmten Leistungskriterien selbst zu überprüfen, ob er für das Studium geeignet ist oder nicht", hält der Rektor fest.
Das Punkteranking werde sich nach dem ersten Semester aus "wissenschaftsrelevanten Elementen, einem Test der medizinischen Eignung und praktischen Leistungen" zusammensetzen. Natürlich könne man sich wiederholt dem Ranking stellen: "Wer das zweite Mal hinten ist, dem mag langsam die Einsicht kommen, dass etwas anderes sinnvoller wäre", so Walter.
Vom SPÖ-Vorschlag, künftig die Herkunftsländer für die Studienkosten ihrer Studierenden bezahlen zu lassen, hält Walter nicht viel: "Davon wird die Infrastruktur, die wir für die Studierenden brauchen, auch nicht größer. Wir können nicht mit 100 Studierenden am Krankenbett stehen", so Walter.
Meizinuni Wien für Zugangsregelung