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Foto: APA/Pleul
Wien - Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) regt die Fünf-Tage-Woche für alle Pflichtschüler bis 14 Jahre an. Dazu soll es generell ganztätige Betreuung geben. Derzeit können die Schulpartner entscheiden, ob der Samstag frei ist. Künftig soll eine Schule es begründen müssen, wenn sie das nicht will, erklärt Gehrer im "Kurier" (Samstag-Ausgabe). Außerdem will sie die Lehrer in die Pflicht nehmen: Stunden dürften nur noch bei Krankheit ausfallen, die Weiterbildung müsse in die unterrichtsfreie Dienstzeit verlegt werden.

"Alle kann man nicht berücksichtigen"

"Man soll die Schulzeit der Arbeitswelt anpassen" ist eine Lehre, die Gehrer aus dem schlechten PISA-Ergebnis zieht. So plädiert sie für die Fünf-Tage-Woche. Dazu soll es generell ganztätige Betreuung geben - ob von 8.00 bis 16.00 oder von 9.00 bis 17.00 Uhr, sei zu bereden. "Alle individuellen Lebenssituationen kann man nicht berücksichtigen; es wird eine Bandbreite geben." Auch da werde gelten: Ist eine Schule gegen die ganztägige Betreuung, muss sie das begründen.

Weiterbildung in Ferien

Strenger will Gehrer bei der Unterrichtszeit agieren: "Die Stunden sind zu halten, außer ein Lehrer ist krank. Die Lehrerweiterbildung muss in die unterrichtsfreie Dienstzeit verlegt werden." Und: "Die Schule muss am ersten Schultag anfangen, am letzten aufhören." Der Direktor habe die Verantwortung zu übernehmen, dass keine Stunden ausfallen.

Mit FP-Staatssekretärin Ursula Haubner sei vereinbart, die Einschreibung in die Schule ein Jahr vorzuverlegen: "Um zu testen, ob das Kind Deutsch kann. Wenn nicht, werden Deutschkurse angeboten." Diese könnten gut ausgebildete Lehrer in den Kindergärten machen.

Qualitätskontrolle

Ändern möchte Gehrer auch die "Qualitätskontrolle". In Anlehnung an das holländische System - wo es Evaluierungsagenturen gibt - sollen Fachkräfte als Team an die Schulen gehen und eine Woche lang evaluieren. Binnen vier Jahren müsse verändert werden, was beanstandet wurde, erläutert die Ministerin. Für Österreich kann sie sich drei Großregionen für die Inspektion vorstellen. Damit würde es z.B. statt eines Bezirksschulinspektors für den 3., 4. und 5. Wiener Bezirk ein Evaluierungsteam aus 20 Leuten geben, die nach einer bestimmten Systematik alle Schulen evaluieren. (APA)