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Foto: APA/dpa/Patrick Pleul
Wien - Klar für die Fünf-Tage-Woche in der Schule sprechen sich Elternvertreter aus. "Wenn von Montag bis Freitag alle Lehrer in der Schule sind, sind die Stundenpläne besser als bei einer Sechs-Tage-Woche", betonte der Vorsitzende des Dachverbands der Elternvereine an den Pflichtschulen, Kurt Nekula am Sonntag. Dann passiere es nicht, dass an manchen Tagen um 12.00 Uhr aus sei und es anschließend erst um 14.00 Uhr mit dem Unterricht weiter gehe. Außerdem bleibe mit einer Fünf-Tage-Woche das ganze Wochenende für die Familie reserviert.

Schule grundsätzlich von 8.00 bis 16.00 Uhr

Die Schule sollte grundsätzlich von 8.00 bis 16.00 Uhr dauern und nicht - wie kürzlich vorgeschlagen, von 9.00 bis 17.00 Uhr. Dies passe besser in die Berufswelt der Eltern. Wenn die Schule erst um 9.00 Uhr anfangen würde, würden zahlreiche Kinder in der Früh unbeaufsichtigt bleiben. Weiterer Vorteil: Wenn bereits um 16.00 Uhr die Schule enden würde, bliebe genügend Zeit für den Besuch eines Sportvereins oder eines musischen Angebots. Derzeit gebe es an den höheren Schulen bei der Fünf-Tage-Woche ein starkes Ost-West-Gefälle. Während in Bundesländern wie Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zahlreiche Fünf-Tage-Angebote bestünden, würde in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland die Sechs-Tage-Woche dominieren. An den Pflichtschulen habe sich generell die Fünf-Tage-Form weitestgehend durchgesetzt.

Gegensätzliche Lehrerinteressen

Dem Fünf-Tage-Modell stünden derzeit oft Lehrerinteressen entgegen. Die ganztägige Betreuung scheitere im ländlichen Bereich zum Teil daran, dass nur eine Minderheit dafür sei und diese von der Mehrheit in den Schulpartnerschaftsgremien niedergestimmt werde. Ob eine ganztägige Betreuung in einer Ganztagsschule oder nur über Nachmittagsbetreuung sichergestellt werde, sei grundsätzlich egal. Wichtig sei allerdings, dass es einen Rechtsanspruch darauf gebe.

Elternvereine begrüßen Gehrer-Vorschläge

Der Bundesverband der Elternvereinigungen an den mittleren und höheren Schulen begrüßt die Vorschläge von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) zu Fünf-Tage-Woche und Nachmittagsbetreuung. In vielen Bundesländern sei die Fünf-Tage-Woche bereits Standard. "Dies nun in allen Bundesländern als Norm einzuführen ist die logische Folge eines bewährten Systems", so Margit Johannik, Vorsitzende des Bundesverbandes, in einer Aussendung.

Über die konkrete Ausgestaltung der Nachmittagsbetreuung sollten laut Johannik die Schulpartner vor Ort entscheiden: "Die breite Palette der möglichen Förderungen muss allen Kindern verpflichtend zugänglich gemacht werden. Welche Form der Ganztagsschule gewählt wird, soll von den Schulpartnern am Standort und nach regionalem Bedarf autonom festgelegt werden."

Auch frühere Einschulung wird begrüßt

Begrüßt wird auch der Vorschlag Gehrers, Kinder ein Jahr früher in die Schule einzuschreiben, um nötigenfalls Deutschkurse anbieten zu können. "Keinesfalls jedoch darf dadurch die Schulpflicht um ein Jahr verlängert werden", fordert Johannik. Die von Gehrer angekündigte Verlagerung der Weiterbildung in die unterrichtsfreie Dienstzeit wird von Johannik ebenfalls unterstützt: "Dass Lehrer nur dann fehlen, wenn es unvermeidlich ist, sollte nicht als Errungenschaft angesehen werden. Das setzen wir voraus." (APA)