Bukarest - Der rumänische Arzt Bogdan Marinescu hat seine Entscheidung verteidigt, einer 66-Jährigen eine Fruchtbarkeitsbehandlung zukommen zu lassen. An seiner Einstellung ändere auch die Tatsache nichts, dass nunmehr der Ethikrat gegen ihn ermittelte, sagte der frühere Gesundheitsminister und heutige Chef des Giulesti-Krankenhaus in Bukarest am Freitagabend der Nachrichtenagentur AP. Die 67-jährige Adriana Iliescu brachte am vergangenen Sonntag eine Tochter zur Welt.

Dem Baby gehe es gut, es könne mittlerweile aus der Flasche ernährt werden, sagte der Mediziner. Vermutlich könne das Kind schon in einem Monat aus der Klinik entlassen werden. Die kleine Eliza Maria wurde per Notkaiserschnitt sechs Wochen vor dem errechneten Termin geboren, nachdem ihre Zwillingsschwester im Mutterleib gestorben war. Das Mädchen wog lediglich 1,45 Kilogramm - weniger als die Hälfte des Durchschnittsgewichts von Neugeborenen. Es wurde auf der Intensivstation behandelt, konnte aber von Anfang an selbst atmen.

Zur Ethikdebatte im Zusammenhang mit dieser ungewöhnlich späten Geburt sagte Marinescu, er bereue nichts. Was ihm allerdings Leid tue, seien die erhitzten Diskussionen über das Thema, die jeder Sachlichkeit entbehrten. (APA/AP)