Ein mehrsprachiger Folder soll Eltern in Wien davon überzeugen, dass der Besuch eines Kindergartens für ihre Sprösslinge der erste Schritt zur Integration ist, sagte Bildungsstadträtin Grete Laska (S) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. "Der Kindergarten ist nicht nur zur Betreuung sondern auch eine pädagogische Einrichtung", so die Stadträtin. Mit einem verpflichtenden letzten Kindergartenjahr könnte sie sich nur dann anfreunden, wenn es österreichweit eingeführt würde.

Nur rund 6.000 Vorschulkinder stehen in Wien nicht in Betreuung, sagte Laska. Entweder würden sie von den Großeltern versorgt, oder Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen sei der Zweck des Kindergartens nicht bekannt. Als Vorbereitung auf die Schule seien diese Betreuungseinrichtungen im Sinne der Chancengleichheit enorm wichtig.

Rund 23 Prozent der untergebrachten Kinder sind nicht in Österreich geboren, so Integrationsstadträtin Sonja Wehsely (S). Je früher sie mit österreichischen Kindern gemeinsam aufwachsen, umso leichter könnten Barrieren abgebaut werden. Auch das Erlernen der deutschen Sprache werde vereinfacht. Dabei ist für Wehsely von besonderer Bedeutung, dass die Kinder auch in ihrer Muttersprache betreut werden können. Dies sei wichtig, um eine neue Sprache überhaupt erst erlernen zu können.

Bereits 215 Mitarbeiter im Kindergarten und Hortbereich haben deshalb laut Laska eine andere Muttersprache als Deutsch. In Zukunft sollen aus dem Zuwandererbereich noch viel intensiver Pädagogen und Erzieher herangebildet werden.

Einem verpflichtenden Kindergartenjahr als Vorschule steht Laska grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings müssten diese Einrichtungen österreichweit und lückenlos vom Bund organisiert werden.

Der Folder "Herzlich willkommen im Kindergarten" von der Magistratsabteilung 11a bietet in fünf Fremdsprachen alles Wissenswerte rund um diese Betreuungseinrichtung, sagte Wehsely. "Der Besuch des Kindergartens ist der erste Schritt, um in den Bildungsbereich einzusteigen." (APA)