Nach Ansicht der Richter wurde die Schülerin zu Unrecht vom Unterricht ausgeschlossen. Außerdem sei ihr das Recht verweigert worden, sich zu ihrer Religion zu bekennen.
Bildung
Englische Schule verletzte Rechte moslemischer Schülerin
Urteil des britischen Gerichts: Kleidungsregeln verstoßen gegen Menschenrechte
London - Eine englische Schule hat mit ihren
Kleidungsregeln die Menschenrechte einer muslimischen Schülerin
verletzt. Das geht aus einem Urteil des britischen Berufungsgerichtes
vom Mittwoch hervor. Auslöser des Streits war ein Gewand, das den
Körper außer Gesicht und Händen ganz bedeckt. Die 16-Jährige hatte
unter Berufung auf die europäische Menschenrechtskonvention geklagt,
weil sie im September 2002 von ihrer Schule in Luton bei London
heimgeschickt wurde.
Die Schule hatte argumentiert, dass das Gewand ein Gesundheits-
und Sicherheitsrisiko sei. Außerdem könne es zu Spannungen kommen,
weil Schüler mit dem traditionellen Gewand als "bessere Muslime"
angesehen werden könnten. Nach Darstellung der Schule berücksichtigen
ihre Kleidungsregeln alle Glaubensrichtungen und Kulturen. Vier
Fünftel der 1.000 Schüler der Oberschule sind Muslime. (APA)