Um die Akademie der bildenden Künste international wettbewerbsfähig zu machen, führt Rektor Stephan Schmidt-Wulffen nicht nur das dreijährige Bakkalaureat als Basisstudium ein: Er verordnete der Kunstuniversität auch ein markanteres Profil.

Seinen ursprünglichen Entwicklungsplan, im November 2004 vorgelegt, brachte er zwar nicht durch, die Kompromissvariante aber wurde kürzlich vom Universitätsrat, der relevanten, aber mit hausfremden Personen besetzten Instanz, abgesegnet. Das Bühnenbildstudium wird es daher auch in Zukunft geben (erweitert zur Szenografie), textiles Gestalten aber nicht mehr, da das Weben eher zur Angewandten passe. Die Studenten werfen dem Rektor allerdings vor, sie übergangen zu haben. Die Journalisten mussten am Donnerstag auf dem Weg zur Pressekonferenz in der Tat über Dutzende am Boden liegende Studenten steigen.

Der hausintern besetzte Senat lehnt den Entwicklungsplan mit 18:4 Stimmen ab - und klagt, der Unirat hätte alle Argumente negiert. (DER STANDARD-Printausgabe, 18.3.2005)