Der Verband sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) nahm Ostern zum Anlass, um die bildungspolitischen Hürden der letzten Jahre in Erinnerung zu rufen und vor Neuen zu warnen.

Ein Studierender ging einen - verkürzten - Kreuzweg die Unirampe der Universität Wien entlang. Er fiel – wie einst Jesus an 14 – an drei Stationen: bei der Einführung der Studiengebühren 2001; bei Knock-out Prüfungen und schließlich bei der Erhöhung der Studiengebühren, die Bildungsministerin Gehrer für 2006 angekündigt hat.

„Nicht nur auf Grund des Geheimpapiers der Rektorenkonferenz, das unter anderem eine kostenpflichtige Aufnahmepfrüung vorsieht, werden die Studierenden in den nächsten Monaten und Jahren einen Kreuzweg zu erleiden haben“ so Barbara Blaha, Spitzenkandidatin des VSStÖ zu den ÖH Wahlen 2005.

„Die Studiengebühren sind noch immer Semester für Semester eine riesige Last für uns Studierende“ klagt Blaha. Selbst jene, die Studiengebühren zurück erstattet bekommen, müssten sie vorstrecken und sich damit jedes Semester für mindestens drei Monate verschulden. Die Studierenden hätten die Studiengebühren noch lange nicht akzeptiert.

Knock-out-Prüfungen, die zweite Station des Kreuzzugs, stünden schon längst an der Tagesordnung, bedauert Blaha. Das Beispiel der Summativ integrativen Prüfung (SIP) an den Medizinunis zeigt, dass Knockoutprüfungen „kein Teufel sind, den wir an die Wand malen, sondern eine reale und für viele unbezwingbare Hürde.“ Punktuelle Leistungsbeurteilungen seien aus vielen Gründen abzulehnen.

„Leistung fragt nie nach ihrem Entstehen“ so Blaha „Eine arbeitende Studentin kann nun mal nicht so viel lernen, wie eine, die von ihren Eltern unterstützt wird.“ Außerdem brauche eine Ärztin mehr Können, als „jemals eine Prüfung abfragen kann. Eine gute Ärztin braucht auch Sozialkompetenz.“ Deshalb sei auch das Konzept, das die Rektoren in ihrem bekannt gewordenen Geheimpapier fordern, „blanker Unsinn.“

Die dritte – noch zukünftige – Zugangsbeschränkung, die den Jesus-Studierenden zu Fall bringt, ist die Erhöhung der Studiengebühren, die Bildungsministerin Gehrer in der Uni-Ausgabe der Presse im Herbst 2004 für 2006 angekündigt hat.

„Wie schon 2001 45.000 Studierende die Universitäten wegen der Studiengebühren verlassen haben, würde jeder Euro mehr weitere Studierende von den Unis vertreiben“ warnt Blaha „Es gibt nur eine akzeptable Höhe Studiengebühren: gar keine.“ Eine der fünf Fragen des offenen Briefes, den Blaha den Rektoren am Montag zukommen hat lassen, hatte auch ebend diese Erhöhung der Studiengebühren zum Thema. „Ich fordere jeden einzelnen Rektor eindringlich auf, diese und die anderen Fragen des offenen Briefes jede für sich, ehrlich und konkret zu beantworten“ so Blaha abschließend.