Gegendarstellung

Die Verlagsgruppe NEWS GmbH und Frau Uschi Fellner begehren die Veröffentlichung der nachstehenden Gegendarstellung in Frist und Form des § 13 Mediengesetz:

1) Sie zitieren in Ihrer Tageszeitung der Standard, Ausgabe 8.3.2005, Seite 25, Artikel "WOMAN - Hoffnung der Frauen" einen in der März-Ausgabe der Zeitschrift "Die österreichische Journalistin" erschienenen Artikel von Sophia T. Fielhauer mit der Behauptung, eine "WOMAN-Redakteurin müsse die Kunst des Schreibens nicht beherrschen.

Diese Behauptung ist unrichtig. Die Verlagsgruppe NEWS GmbH legt bei der Auswahl der Redakteurinnen der von ihr verlegten Zeitschrift "WOMAN" großen Wert auf sprachliche und journalistische Fähigkeiten; diese sind für eine Tätigkeit in der "WOMAN"-Redaktion unabdingbare Voraussetzung.

2) Weiters zitieren Sie an obgenannter Stelle Frau Fielhauer mit der Behauptung, für eine längerfristige Tätigkeit in der "WOMAN"-Redaktion sei extreme Anpassungsfähigkeit bis hin zur Selbstverleugnung gefordert. Diese drücke sich schon darin aus, dass "WOMAN"-Redakteurinnen der Herausgeberin Uschi Fellner vorrangig in Aussehen und Kleidung und immer öfter im Gehabe glichen.

Auch diese Behauptung ist unrichtig. Die Verlagsgruppe NEWS GmbH legt viel Wert auf Individualität und eine eigene Meinung ihrer "WOMAN"-Mitarbeiterinnen; in der "WOMAN"-Redaktion der Verlagsgruppe NEWS GmbH werden keine Redakteurinnen wegen ihres Aussehens benachteiligt.

3) Weiters zitieren Sie Frau Fielhauer mit folgender Behauptung: Als Frau Sonja Klima das Interview zur Trennung verweigert hätte, sei sie von Frau Uschi Fellner, der Herausgeberin der Zeitschrift "WOMAN" als "Kuh" tituliert worden.

Diese Tatsachenmitteilung ist unrichtig. Frau Sonja Klima wurde weder von Frau Uschi Fellner noch sonst im Rahmen des Betriebes der Zeitschrift "WOMAN" als "Kuh" bezeichnet. Die Verlagsgruppe NEWS GmbH ist stets bemüht, allen Personen, die Gegenstand der Berichterstattung ihrer Magazine sind, den nötigen Respekt entgegen zu bringen.

(Lesen Sie Darstellung von Sophia T. Fielhauer und Klarstellung von Günter Traxler auf den folgenden Seiten.)

Darstellung von Sophia T. Fielhauer

Zu dieser Gegendarstellung erreichte uns folgende Darstellung:

Mein dem Alter entsprechend gutes Hörvermögen und das Dank einer Brille ungetrübte Sehvermögen haben mir, obig zitierter Verfasserin, subjektive Wahrnehmungen in der WOMAN-Redaktion gestattet, die ich ebenso ungetrübt in obig erwähntem Artikel wiedergegeben habe. Auf die Idee, WOMAN-Mitarbeiterinnen könnten aufgrund ihres Aussehens benachteiligt werden, bin ich bis dato nicht gekommen und habe deshalb auch keine Zeile daran verschwendet.

Ob Kleidungsrituale, Physiognomie und Auftreten notgedrungen mit Selbstverleugnung einhergehen, muss ich bezweifeln. Dies auch noch in Kontext zu stellen, liegt mir also fern. Der Ausdruck "Kuh" wurde in dargestellter Szene keiner bestimmten Kehle zugeordnet, eine Ortsbeschreibung hingegen erschien erforderlich. Die WOMAN-Mitarbeiterinnen werden sich über das in ihre journalistischen wie sprachlichen Fähigkeiten gesetzte Vertrauen freuen.

(Lesen Sie die Klarstellung von Günter Traxler auf der folgenden Seite.)

Klarstellung von Günter Traxler / Blattsalat

Reizvoll wäre es nun gewesen, auf all das einzugehen, was von der Verlagsgruppe NEWS GmbH und Frau Uschi Feller keiner Gegendarstellung für wert befunden wurde, etwa die "Brülltiraden" und das "zur Rede und damit vor allen anderen bloßgestellt werden". Oder dass Beiträge der Mitarbeiterinnen von Herausgeberin und Chefredaktion "umgedichtet" werden, was darauf hindeutet, dass man sich zumindest in der Chefetage einiges auf sprachliche Fähigkeiten als unabdingbare Berufsvoraussetzung zugute hält.

Das könnte aber nicht halb so amüsant sein, wie das Schreiben einer Leserin - ihr Name ist bekannt -, eindrucksvoll ist, das mich als Reaktion auf "'Woman', Hoffnung der Frauen" erreichte.

"Herzlichen Dank für die heutigen Zeilen zum Thema Frauentag und Woman-Redaktion. Sie sprechen mir aus der Seele. Nach zwei Jahren (und damit hab ich langes Durchhalten bewiesen) Woman-Redaktion kann ich jede Zeile Ihres Kommentars bestätigen. Die Zustände in der Redaktion sind schlichtweg unmenschlich, die Tyrannei der U. F. nicht tragbar. Der glamouröse Schein nach außen wird trotz allem gewahrt - tapfer beißen sich die Redakteurinnen durch. Oder vielmehr: resignieren und leiden still dahin, wurde ihnen erklärt, sie wären nichts und würden sie gehen, dann warten hunderte andere Jungjournalistinnen auf den heiß begehrten Arbeitsplatz. Ich hoffe, dass Ihre Zeilen viele Woman-LeserInnen erreichen."

Soweit hier ein Verdienst um die Sache der Frauen vorliegt, gebührt es Sophia Fielhauer.
(DER STANDARD, Print, 29.3.2005)