Wien - Am kommenden Donnerstag muss sich die Ex-Frau des früheren FPÖ-Politikers und -werbers Gernot Rumpold wegen versuchter Bestimmung zur falschen Zeugenaussage im Wiener Straflandesgericht verantworten. Erika Daniel wird vorgeworfen, im Telekom-Prozess um eine verdeckte Parteispende an die FPÖ versucht zu haben, eine Zeugin zu einer inhaltlich unrichtigen Aussage zu bewegen.

Die betreffende Zeugin hatte in einem Werbe-Unternehmen Rumpolds an einem von insgesamt vier Konzepten mitgearbeitet, welche die Telekom Austria (TA) Rumpold abkaufte. Laut nicht rechtskräftigem erstinstanzlichem Urteil waren diese Konzepte samt und sonders nicht werthaltig und dienten nur als Grundlage, um mit einer "Scheinfakturierung" eine verdeckte Telekom-Spende von 600.000 Euro zu verschleiern, die in weiterer Folge der FPÖ zufloss. Die TA soll sich erhofft haben, sich damit die Gunst des später verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider - damals der starke Mann in der FPÖ - zu sichern.

Von Rumpolds Ex-Frau kontaktiert

Wie die Zeugin im Vorjahr unter Wahrheitspflicht im sogenannten Telekom III-Prozess erklärte, habe sie in das Konzept für ein Telefon-Gewinnspiel ("Tele-Champion") lediglich eine Arbeitszeit von zwei bis drei Tagen investiert. Zudem sei es zuvor zwei Medienverlagen angeboten worden. Die ehemalige Rumpold-Mitarbeiterin sagte außerdem, sie sei unmittelbar vor ihrem Zeugenauftritt von Rumpolds Ex-Frau kontaktiert worden. Erika Daniel habe versucht, sie anzurufen. Als sie den Hörer nicht abhob, habe sie zwei SMS erhalten. "Sie wollte mich daran erinnern, dass wir viel an dem Konzept gearbeitet haben. Aber daran erinnere ich mich jetzt nicht", legte die Zeugin dem Gericht dar.

Diese Angaben haben für Erika Daniel nun strafrechtliche Folgen. Ihr Ex-Mann Gernot Rumpold ist im Telekom III-Prozess in erster Instanz wegen Untreue als Beteiligter zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. (APA, 09.08.2014)