Der 13-jährige Daniel Lozakovitj tritt am Montag im Stift Ossiach auf

Foto: Wiener KammerOrchester

Für die sommerlichen Hauptbeschäftigungen 13-jähriger Buben - Baden und Bootfahren, Tauchen und Toben - wird Daniel Lozakovitj vermutlich wohl keine Zeit haben, wenn er kurz am Ossiacher See zu Gast ist. Sondern er wird, nach sonntäglichen Proben in Wien am Montag seinen Geigenkasten auspacken, den besten Anzug anziehen, in die Ossiacher Stiftskirche pilgern und als Solist mit dem Wiener Kammerorchester beim Carinthischen Sommer musizieren. Auf dem Programm: Mozarts Violinkonzert Nr. 3 G-Dur, Sinfonie A-Dur, die österreichische Erstaufführung des Komponisten Ying Wang und ein Werk der jungen Japanerin Rita Ueda..

Daniel Lozakovitj gilt als Geigenwunderkind. Dass hinter jedem kleinen Genie vor allem großer elterlicher Ehrgeiz steckt, scheint sich bei ihm nicht zu bewahrheiten. Er habe, beteuert der junge Mann, mit sechs und auf eigenen Wunsch mit dem Violinespielen begonnen, sich ins Instrument verliebt und noch im gleichen Jahr die Aufnahme an die Musikakademie in Stockholm geschafft.

Seither ist sowohl die Liste seiner Konzerte als auch die seiner Lehrerinnen und Lehrer so prominent wie die Preise, die der junge Ausnahmemusiker bei internationalen Musikwettbewerben einheimste, zuletzt etwa in Texas; in Wien gewann er die drei wichtigsten Preise der Wiener Musikuniversität. Mittlerweile sitzt der am 1. April 2001 in Stockholm geborene Musiker selber in Jurien.

Sein Orchesterdebüt als Solist hatte Lozakovitj im zarten Alter von neun mit den Moskauer Virtuosen unter der Leitung von Vladimoir Spivakov. Mit ihnen ging der Geigensolist voriges Jahr auch auf Israel-Tournee, in Stockholm geigte er am vergangenen Nationalfeiertag in der königlichen Hofkapelle auf; voriges Jahr konzertierte er in Brüssel gemeinsam mit so berühmten Kollegen wie Kathia Buniatishvili und Ivry Gitlis. Letzterer nahm in schließlich zu einem Musikfestival in Tel Aviv mit.

Derzeit studiert der Teenager an der Wiener Musikuni bei Dora Schwarzberg, in Karlsruhe bei Joseph Rissin, in Stockholm bekommt er Privatunterricht bei Mark Power. Von der Rostropovitch-Foundation ist er für ein Stipendium in Moskau nominiert.

Dass er nebenbei auch Meisterschaften in Schach für sich entscheidet, wundert dann eigentlich kaum noch. (Andrea Schurian, DER STANDARD, 11.8.2014)