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Der 17-Jährige Lukas Faymann ist neuer Bundesschulsprecher. Mit dem Bundeskanzler ist er nicht verwandt.

Foto: APA/Schülerunion

Wien - Der neue Bundesschulsprecher Lukas Faymann will einen stärkeren Fokus auf Bildungspolitik. Er ist zwar Mitglied der ÖVP-nahen Schülerunion, will aber nicht der ÖVP beitreten. Insgesamt sei der Fokus der letzten Jahre zu wenig auf Bildungspolitik gerichtet gewesen, er wünscht sich einen "großangelegten Diskurs" aller Parteien. "Je mehr sich engagieren, desto besser", sagt Faymann zu derStandard.at.

Viele Meinungen in der Bildungspolitik seien wichtig. Auf die Debatte "Gesamtschule oder nicht?" will er sich aber nicht einlassen: "Es gibt nicht die ideale Schulform, die Schule muss auf die Schüler zugeschnitten sein." Der Fokus soll nicht auf die schwachen Fächer gelegt werden, sondern auf die Stärken der Schüler. Die Bundesschülervertretung sei für eine Leistungsdifferenzierung.

Gesetzliche Verankerung eines Schülerparlaments

Premiere hat in diesem Schuljahr auch die Zentralmatura. Die Bundesschülervertretung habe viele Pannen ausräumen können. "Eigentlich ist die Zentralmatura eine gute Idee." Der 17-Jährige wird selbst am Bundesrealgymnasium antreten.

Außerdem fordert Faymann die gesetzliche Verankerung von Schülerparlamenten. "Schülerinnen sollen bei Bildungspolitik mitreden können", sagt Faymann. Diese soll es auf drei Ebenen geben: Auf Bundesebene würden sämtliche Schulsprecher bzw. deren Stellvertreter einen Sitz haben, auf Landesebene die Schülervertreter des jeweiligen Landes und auf Schulebene alle interessierten Schüler. In den Parlamenten sollen Anträge formuliert, diskutiert und abgestimmt werden, die dann der Politik vorgelegt werden.

Mehr Mitspracherechte soll es auch für die Schulpartner geben. Einerseits sollen die Schulgemeinschaftsausschüsse (SGA) an den Schulstandorten gestärkt werden und etwa Eltern und Schüler auch bei der Bestellung von Lehrern oder Direktoren mitreden dürfen. Außerdem sollen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene SGA gesetzlich verankert werden. Die Landes-SGA sollten außerdem auch Aufgaben der bisherigen Landesschulratskollegien übernehmen.

Lukas Faymann ist nicht mit dem Bundeskanzler verwandt. Im vergangenen Jahr war er Stellvertreter seiner Vorgängerin Angi Groß, die auch von der Schülerunion kommt. (APA/mte, derStandard.at, 15.9.2014)