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Die Spitzenkandidaten sollen in Zukunft mehr Zeit haben, sich in der politischen Arena zu etablieren, sagt Neos-Chef Matthias Strolz.

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Den Wahlkampf in Vorarlberg haben die Neos offensichtlich schon intensiv diskutiert. Sie wollen nun intensiver auf Personalentwicklungsmaßnahmen setzen. Die Spitzenkandidatin, Sabine Scheffknecht, sei die richtige Frau, betonte Klubchef Matthias Strolz am Dienstag. Es sei aber "keine einfache Sache" als Spitzenkandidatin anzutreten, wenn man kein Politprofi ist. Personell sieht Strolz noch einige Herausforderungen: "Das braucht Zeit, ich bin zuversichtlich."

Die Auswahl der Spitzenkandidaten solle künftig früher stattfinden, damit diese mehr Zeit haben, sich in der politischen Arena zu etablieren, erklärte Strolz. Es sei eine "Herausforderung, wenn man kein abgebrühter Politprofi ist". Trainings sollen helfen, sich auf die politische Arena vorzubereiten und auf Untergriffe zu reagieren. Der Parteiobmann betonte aber gleichzeitig, dass die Neos ein Dirty Campaigning weiterhin ablehnen.

Insgesamt sei es wichtig, "tragfähige politische Persönlichkeiten aufzubauen", sagte Strolz. Denn der Trend, dass ÖVP und SPÖ immer mehr Wähler und Wählerinnen verlieren, setze sich fort.

Regierungsumbildung stimmt zuversichtlich

Inhaltlich wollen sich die Neos in den nächsten Monaten vor allem auf eine umfassende Bildungswende, die Reform der Sozialsysteme und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes konzentrieren. Dazu werden sie Dienstag und Mittwoch auch diverse Anträge im Parlament einbringen. Bei vielen Ideen sieht Strolz nun größere Chancen für die Umsetzung: "Die Regierungsumbildung gibt Grund zur Zuversicht."

Im Bereich der Bildungsreform hofft Strolz, dass die ÖVP ihre Familienministerin Sophie Karmasin von der Akademisierung der Kindergartenpädagogen und -pädagoginnen überzeugen kann. "Die Ausbildung der Kindergartenpädagogen und -pädagoginnen muss auf das tertiäre Niveau gehoben werden", betonte Strolz. Am Montag hatte auch der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft, Harald Mahrer, im Interview mit dem STANDARD die Akademisierung der Kindergartenpädagogen gefordert. Karmasin bleibt aber bis dato bei ihrem Nein.

Die Neos wollen außerdem mehr Schulautonomie. Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) werde dazu in den kommenden Tagen ein Autonomiepaket präsentieren, das die Neos weitertreiben wollen, sagte Strolz.

Reform der Sozialsysteme und "Partner für die Unternehmer"

Neben "enkelfitten Sozialsystemen" und der Angleichung des Frauenpensionsalters fordern die Neos auch eine Schuldenbremse nach deutschem Vorbild und die weitere Abschaffung von Pensionsprivilegien. Man habe hier im vergangenen Jahr wesentlich dazu beigetragen, dass Luxuspensionen beschnitten werden. Kleine Pensionen wolle man nicht kürzen, sagte Strolz, sondern "weiter erhöhen". Ein weiterer Schwerpunkt für die Neos sind die österreichischen Unternehmen. "Wir wollen ein Partner für die Unternehmer sein", betonte Strolz. (ekk, derstandard.at, 23.9.2014)