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Marcus Franz braucht mehr Zeit für seinen Job als Arzt.

Foto: apa/Fohringer

Wien - Marcus Franz legt seine Funktion als Generalsekretär des Teams Stronach mit Ende September zurück. Für diese Funktion bleibe neben seinem Arztberuf und dem Job als Abgeordneter keine Zeit, sagte Franz am Donnerstag. Er übte aber auch Kritik an Parteigründer Frank Stronach.

Die Funktion des Generalsekretärs "kollidiert zu sehr mit meinem Hauptberuf als Arzt", erklärte Franz. In Absprache mit Klubobfrau Kathrin Nachbaur lege er diese Funktion deshalb zurück, Abgeordneter bleibe er. In seiner Arbeit an sich habe er sich überhaupt nichts vorzuwerfen. Es passe aber auch nicht zu einem Arzt, wie ein "Kläffer" politische Statements zu verbreiten. Gedrängt worden sei er zu diesem Schritt überhaupt nicht, auch mit den aktuellen medialen Debatten über die Partei habe das nichts zu tun. Franz hatte die Funktion erst im April übernommen.

"Frank wünscht sich Mann mit Stärke"

Parteigründer Stronach hatte sich zuletzt unzufrieden mit der Performance der Partei gezeigt, zwischen Nachbaur und ihm gab es eine Aussprache. "Frank sagt, ich mache meinen Job sehr gut. Ich bin das freundliche, stilvolle Gesicht der Partei", sagte Nachbaur dem "Kurier" vom Donnerstag. "Frank wünscht sich aber parallel zu meiner feinen Klinge einen Mann. Er soll unsere Hauptthemen mit mehr Stärke und angriffiger transportieren."

Franz habe eine sehr sachliche Art und sei außerdem mit dem Ausbau seiner Ordination beschäftigt, sagte Nachbaur der APA. Mit seiner Arbeit sei man aber zufrieden gewesen.

Kritik an Stronach

Der Abgeordnete selbst ist allerdings mit der Parteispitze unzufrieden: Es sei zu hinterfragen, dass sich Stronach nun - etwa im Landtagswahlkampf in der Steiermark - wieder mehr einbringen wolle, findet Franz. Der Parteigründer sei die Hälfte der Zeit nicht da. Er solle Nachbaur in die Selbstständigkeit entlassen und ihr den Parteivorsitz übergeben, forderte Franz. Stronach könne dann Ehrenobmann bleiben.

Franz selbst hatte es immer wieder mit auffälligen Aussagen in die Schlagzeilen geschafft. So hatte er Homosexualität ebenso wie freiwillige Kinderlosigkeit als "amoralisch" bezeichnet und vorgeschlagen, der Bevölkerung einen Chip mit medizinischen Daten einzusetzen. (APA, 25.9.2014)