Heinz Fitz und Thomas Gassner laden zum skurrilen Talkformat "Bei Thomy mit Heinz".

Foto: Theater Praesent

Innsbruck – Das biennale Festival der freien Innsbrucker Theaterszene knöpft sich diesmal die Provinz vor. "Wir ALLE sind Österreich. Eine Theaterreise in die Provinz" wird es überschrieben und kokettiert so mit der eigenen Lage, fernab von pulsierenden Metropolen.

Wobei – laut Festivalleitung – der Begriff Provinz weniger an geografischen Gegenden, als vielmehr an einer gedanklichen Enge und geistigen Abgeschiedenheit festgemacht werden kann. Eröffnet wurde das Festival vergangenen Freitag mit der ersten Folge von Bei Thomy mit Heinz – Die Catch-Up-Show. Ein skurriles Talkformat mit Thomas Gassner, Heinz Fitz und wechselnden Gästen. In bieder altbackenem Ambiente wurde teils inszeniert, teils improvisiert u. a. über Premierenfeiern und provinzielles Scheitern mehr aneinander vorbei als miteinander parliert.

Das Theater Praesent liefert mit seiner Produktion Innsbruck, mon  amour! einen Knüller. Regisseur Peter Wallgram hat Menschen auf der Straße und in düsteren Spelunken nach ihren Gedanken zu Innsbruck befragt, Gemeinderatssitzungen besucht, Gespräche in Gondelbahnen und auf Almhütten hoch über der Stadt belauscht. Aus diesen Originaltönen hat er einen Text von absurder Komik destilliert. Sonja Jehle, Julia Kronenberg und Elmar Drexel interpretieren das Sammelsurium an Originalstimmen als Dialog, im Chor oder intonieren einen litaneienhaften Singsang. Im Westbahntheater trifft in Triumph der Provinz oder Provinzschwestern – ein Triumph Gegenwartsautorin Felicia Zeller auf Klassiker Anton Čechov. Außerdem sind die Terpentinen, Coop.Fem.Art, Senn und Rainalter, Theater Melone und Cognac & Biskotten zu sehen. (Dorothea Nikolussi-Salzer, DER STANDARD, 11.11.2014)