Wien – Kinder und Jugendliche, die zu Hause ein krankes Familienmitglied pflegen, brauchen mehr Hilfe, fordert das Österreichische Jugendrotkreuz. Dazu müsse man etwa direkt in die Schule gehen. "Eine Sensibilisierung für das Thema ist ein notwendiger erster Schritt. Weiters müssen professionelle Pflegekräfte im Krankenhaus genauso wie in der mobilen Pflege nachfragen, ob bei den Patienten Kinder und Jugendliche leben und entsprechende Beratung anbieten", sagt Monika Wild, Pflegeexpertin im Österreichischen Roten Kreuz.

Feriencamp für Betroffene

Das Österreichische Jugendrotkreuz veranstaltet im Sommer bereits zum vierten Mal das Juniorcamp, ein Feriencamp für betroffene Mädchen und Burschen im Alter von zehn bis 14 Jahren. Zwei Wochen sollen die Betroffenen eine unbeschwerte Zeit anderen betroffenen Kindern und Jugendlichen verbringen können, bei Bedarf wird das Angebot durch Einzel- und Gruppentherapiestunden ergänzt.

Seit Anfang 2012 bietet das Jugendrotkreuz den Pflegefit-Kurs in Schulen an. In dem 16-stündigen Kurs werden jungen Menschen Kompetenzen im Bereich Pflege und Betreuung vermittelt. Rund 4.500 Jugendlichen haben den Kurs bereits absolviert und haben so das mentale und fachliche Rüstzeug, in Pflegesituationen zurecht zu kommen und sie wissen, wo sie professionelle Hilfe finden. (red, derStandard.at, 6.12.2015)