"Manche Leute sind erstaunt"
Margarethe Überwimmer war oft die einzige Frau
Dass Margarethe Überwimmer eine Stelle oder Position bekommen hat, weil sie eine Frau ist, sei ihr glücklicherweise nie passiert. "Da trifft eher zu, dass ich die Stellen bekommen habe, obwohl ich eine Frau bin", lacht die Mathematikerin.
In ihrer gesamten Studienlaufbahn als Studentin zählte Überwimmer, die am Standort Steyr den Studiengang Global Sales and Marketing leitet, immer in zur Minderheit. "Das Diplomstudium der Technischen Mathematik war eine totale Männerdomäne." Beim Doktorat an der TU Wien änderte sich das nicht.
"Ich hatte den Vorteil, dass in meiner Schule Stärken gestärkt wurden", erinnert sich Überwimmer an die Beweggründe, in die Mathematik zu gehen. Von ihrer Familie wurde Überwimmer stets unterstützt, "aber manche Leute sind natürlich immer erstaunt. Wenn es jemandem nicht passt, dass ich als Frau diesen Weg eingeschlagen habe, regt mich das aber nicht auf", sagt Überwimmer.
Nach dem Studium wollte sie in der Wirtschaft viel an Praxiserfahrung sammeln, um irgendwann ihr Wissen als Professorin zu teilen. "Für mich war schon immer klar, dass dieser Weg an die Fachhochschule führt." Der Anwendungsbezug war für Überwimmer in ihrem Fachgebiet immer besonders wichtig.
Viele Kolleginnen hat sie dort nicht. "Die Gründe würden mich interessieren, untersucht habe ich das aber nie." Erfreulich ist für Überwimmer, dass bei ihren Studierenden Frauen oft in der Überzahl sind. (Lara Hagen, DER STANDARD, 14.2.2015)