200 Bücherempfehlungen für Schüler - nicht alle müssen gelesen werden.

Wien - Eine Leseliste von mehr als 200 Büchern schickt Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) als Empfehlung an die höheren Schulen in Wien. Ein Sprecher bestätigte eine entsprechende Vorabmeldung des Magazins "News". Ausgearbeitet wurde die Liste im Auftrag des Stadtschulrats von der IG Autorinnen Autoren.

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Diskussionen über einen Bedeutungsverlust der Literatur im Deutschunterricht gegeben, auch im Zusammenhang mit der neuen Zentralmatura. Man wolle mit der Liste einen Anstoß geben, sich mit Literatur zu beschäftigen, hieß es im Stadtschulrat. "Literatur ist zu wenig Bestandteil der Allgemeinbildung", wurde Brandsteidl in "News" zitiert. Und: Die Leseliste solle "allgemein und verbindlich eingeführt" werden. Auf Nachfrage hieß es im Stadtschulrat, dass nicht jedes Kind alle Bücher lesen müsse.

Kritik an Umsetzung der Zentralmatura

Scharf kritisiert Brandsteidl in dem Magazin die diversen Pannen bei der Zentralmatura: "Wenn von 24 Beispielen bei der Mathematik-Matura nur acht gedruckt werden, wenn ein Server nicht fähig ist, vorwissenschaftliche Arbeiten aufzunehmen, wenn der Text eines Nazi-Dichters unrelativierter Prüfungsstoff ist, so ist das Dummheit oder grenzt an Boykott." (APA, 26.2.2015)