Mainau - In einer gemeinsamen Erklärung warnen Lehrervertreter aus Österreich, Deutschland und der Schweiz vor langfristig negativen Effekten von Sparmaßnahmen. "Wer bei der Bildung spart, riskiert teure Folgekosten", heißt es am Dienstag in einer Aussendung anlässlich eines Treffens der Lehrerverbände GÖD-APS (Österreich), LCH (Schweiz) und VBE (Deutschland) auf der Insel Mainau im Bodensee.

In Österreich und Deutschland orten die Vertreter der österreichischen Pflichtschullehrer-Gewerkschaft (GÖD-APS) bzw. des deutschen Verbands Bildung und Erziehung (VBE) im Bereich der öffentlichen Bildung "chronische Unterfinanzierung", die immer wieder zu "Sparpaketen" in den Schulen führe. In der Schweiz sei der "extreme Steuerwettbewerb zwischen den Kantonen" die Triebfeder hinter der ungenügenden Finanzierung im Bildungswesen, so der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH).

"Ungenügende Lohnentwicklung"

Konkret wollen sich die Verbände gegen ihrer Ansicht nach zu große Klassen, zu hohe Unterrichtsverpflichtungen und schlechte Betreuungsverhältnisse engagieren. Weitere Kritikpunkte betreffen auch das "ständige Überwälzung von Aufgaben, ohne entsprechende Ressourcen zur Verfügung zu stellen", den "Abbau von Unterrichts-, Förder- und Ergänzungsangeboten" und "die völlig ungenügende Lohnentwicklung der letzten zwanzig Jahre". Die Aussender, unter ihnen der Chef der ARGE Lehrer in der GÖD, Paul Kimberger, weisen auch auf die besondere Bedeutung der öffentlichen Wertschätzung für die Lehrer hin. (APA, 5.5.2015)