Richtiges Bier schmeckt im richtigen Glas einfach besser.

Foto: Conrad SEidl

Dass die USA keine Bierkultur hätten, ist ein längst widerlegtes Vorurteil. Dass sich dort in den vergangenen drei Jahrzehnten eine einzigartige Vielfalt von Brauereien mit einer ebenso einzigartigen Vielfalt an Bierstilen etabliert hat, hat sich inzwischen auch im deutschsprachigen Raum herumgesprochen. In einem Punkt aber hinken die Amerikaner wirklich den Europäern hinterher: Wenn man in einem US-Bierlokal ein noch so gutes Craftbier bestellt, wird es doch meist in einem einfachen Becherglas serviert.

Besserer Geschmack

Aber nicht mehr bei Sierra Nevada, nicht mehr bei Dogfish Head. Diese beiden Brauereien haben in den letzten beiden Jahren mit der Glasfabrik Spiegelau spezielle Gläser für die gängigsten Craftbierstile entwickelt. Dass die dünnen Kristallgläser eine signifikante Verbesserung der Wahrnehmung von Aroma- und Geschmacksqualitäten bringen, wird nun auch in Österreich erfahrbar: Georg Riedel (zu dessen Glasmacherimperium die deutschen Hütten Spiegelau und Nachtmann gehören) hat die drei speziellen Glasformen nun auch mit der Tiroler Spezialitätenbrauerei Bierol getestet und je ein Glas für das Funky Wheat, das Pale Ale und das Going Hazelnuts für gut befunden. Verkostungen zeigen: Tatsächlich wird das Bier im richtigen Glas feiner wahrgenommen, im falschen schmeckt es dagegen leer und fad. (Conrad Seidl, Rondo, 10.6.2015)