Die Puppen des Stücks wurden von Claudia Six und Lisa Zingerle designt. Um die "Fünf tragischen Weisen, eine Frau zu töten" auch darstellen zu können, wird ihnen Manuela Linshalm das nötige Leben verleihen.

Foto: Claudia Six

"Sich das Leben nehmen" ist ein zweideutiger Ausdruck: Einmal meint er die Auslöschung, ein andermal die Selbstermächtigung des Individuums. Das Schubert-Theater eröffnet am Donnerstag mit der Uraufführung von Fünf tragische Weisen, eine Frau zu töten das 1. Internationale Figurentheaterfestival. Jona sinnt dabei den Schicksalen von vier Frauen nach, um für sich die passendste Art des Tötens zu finden. Dabei verwischen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. Sophokles' Antigone, US-Schauspielerin Judith Garland, Madame Butterfly aus Puccinis gleichnamiger Oper und die Schriftstellerin Virginia Woolf: Sie alle haben sich – allerdings auf je ganz andere Weise – selbst getötet. Manuela Linshalm wird den von Claudia Six und Lisa Zingerle gebauten Puppen der Selbstmörderinnen Leben einhauchen. Jasmin Sarah Zamani führt Regie.

Breite Auswahl

Am Freitag und Samstag geben die Franzosen Pierre-Yves Guinais und Yoanelle Stratman Vorstellungen ihres Marionettentheaters Clic, das in Kurzstücken Stummfilmgrößen wie Georges Méliès, Buster Keaton oder Charlie Chaplin ehrt. Die Profis und Newcomer des Welt-Puppen-Theaters (Richard Panzenböck, Andrea Köhler u. a.) präsentieren eine breite Auswahl an Szenen des Figurentheaters. Der Parasite Circus von Angela Neimann und Baptiste Eliçagaray liefert in einem kleinen Campingwagen eine Varietéshow mit viel Blut und Live-Musik. Das Festival schließt Sonntag mit ehrlich betrogen!, einer die Besucher narrenden Komödie von Philipp Tawfik und Paul Sommersguter. (scf, 23.6.2015)