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Endlich Ferien! Und dann ist den Kindern fad.

Foto: apa/dpa/Julian Stratenschulte

In der Ferienzeit jammern viele Schüler über Langeweile. Ihnen fehlt der Freundeskreis, der im Sommer – anders als in der Schulzeit – oftmals nicht greifbar ist. Aber es gibt noch einen Grund: Viele Kinder und Jugendliche haben keinen strukturierten Alltag.

Zum Beispiel Melanie und ihr Bruder Philipp. Die beiden streiten schon seit zwei Wochen jeden Tag. Die Eltern erkennen ihre Kinder nicht mehr wieder. Während Melanie die Ferien in vollen Zügen genießt, weil sie ausschlafen kann so lange sie möchte, sich mit Freundinnen treffen, Eis essen oder ins Schwimmbad gehen kann, ist Philipp seit zwei Wochen unausstehlich und grantig.

Weniger soziale Kontakte

Er jammert vor sich hin und schlägt alle Vorschläge für Aktivitäten außerhalb seines Zimmers aus. Er zieht sich zurück, schaut sich eine Fernsehserie nach der anderen an, daneben chattet er und spielt Videospiele. Philipp hat keine Ideen, was er stattdessen mit seinem Tag anfangen könnte. Früher hat er sich gerne mit Freunden zum Fußballspielen verabredet. Zwar sieht er von Zeit zu Zeit seinen Freund Peter – aber auch nur, um mit ihm gemeinsam im Zimmer zu sitzen. Es scheint, als hätten beide keine Ideen, was sie anderes unternehmen könnten.

Jeden Versuch der Eltern, ihn zu einer Freizeitaktivität außerhalb seines Zimmers zu bewegen, lehnt Philipp ab. Wenn am Wochenende die Eltern beide Kinder zu einem gemeinsamen Ausflug überreden wollen, ist Melanie gerne mit dabei. Philipp hingegen zieht den ganzen Tag lang ein missmutiges Gesicht, jammert herum, mault und ist furchtbar schlecht gelaunt – vor allem, wenn er auch noch auf sein Smartphone und sein Tablet verzichten muss.

Jüngere sind leichter zu begeistern

Die Eltern sind im Zwiespalt. Einerseits finden sie es gar nicht gut, dass Phillipp sich immer mehr in sein Zimmer zurückzieht. Andererseits kostet es sie extrem viel Energie und Nerven, ihn zum Mitfahren zu überreden. Er verdirbt mit seiner ewig schlechten Laune allen die Freude an der gemeinsamen Unternehmung.

Je jünger die Kinder sind, desto leichter ist es, die Freizeitgestaltung und Unternehmungen für die ganze Familie zu organisieren. Hier entscheiden die Erwachsenen mit Rücksicht auf den Nachwuchs, was unternommen wird. Der Ausflug auf den Spielplatz, ins Schwimmbad oder zu einer dem Alter entsprechenden Veranstaltung wird von Erwachsenen entschieden. Oft schlagen Eltern verschiedene Möglichkeiten vor und die Kinder können entscheiden, was unternommen wird. Jüngere sind meistens viel leichter zu begeistern.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen ist das anders. Sie wollen mit den Eltern nichts mehr unternehmen, denn meist finden sie das uncool. Aber gleichzeitig schaffen es manche nicht, sich Unternehmungen mit Freunden selbstständig zu organisieren.

Ihre Erfahrungen?

Wie finden Sie einen guten Kompromiss mit Ihren Kindern? Was tun gegen Langeweile? Welche Erfahrungen haben Sie als Eltern bei gemeinsamen Unternehmungen mit Ihren Kindern und Jugendlichen? Posten Sie Ihre Erfahrungen, Fragen und Ideen im Forum! (Andrea Leidlmayr, Christine Strableg, 31.7.2015)