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Ein Bier das nach Ananas duftet dürfte ab 2016 erhältlich sein.

Foto: EPA/STR

Die Brauerei Brew Age ist eigentlich gar keine Brauerei. Mehr ein Unternehmen von vier unternehmungslustigen jungen Männern, die eben Lust hatten, ihre eigenen Biere zu brauen und dafür nicht gleich eine eigene Brauerei bauen wollten – oder konnten: Denn Kapital haben sie weniger als Ideen.

Macht nichts. Heutzutage ist ja das Lohnbrauverfahren – ein Unternehmen lässt, etwa in Kriegszeiten oder weil die eigenen technischen Einrichtungen defekt sind, im Brauhaus eines anderen Unternehmens Bier herstellen – wieder modern, man nennt das jetzt halt "Gypsy"-Brewing.

Lange Vergärungszeit

Wobei Johannes Kugler von Brew Age ein ziemlich sesshafter "Gypsy" ist, die meisten seiner Biere entstehen in der Brauerei Gusswerk bei Salzburg. In der eigenen Versuchsanlage in Wien wird aber weiteres Bier entwickelt – und kürzlich ließ Kugler einige Experten neue Kreationen verkosten.

Darunter ein mit Amarillo-Hopfen gestopftes Pils (hellgelb, mit Pfirsicharomen, schlankem Trunk und leicht gewürzhafter Bittere) sowie ein mit Brettanomyces Clausenii Hefen vergorenes India Pale Ale. Die Vergärung dauert in diesem Fall extrem lange, der im August verkostete Sud stammte vom Jänner – das mit Chinook und Galaxy gehopfte IPA war bernsteinfarben, duftete leicht nach Ananas, war extrem trocken und dennoch nur moderat bitter. Kaufen kann man es wohl erst 2016. (Conrad Seidl, Rondo, 24.8.2015)