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Orange Wines sind Weißweine, die wie Rote mit Putz und Stengel vergoren werden.

Foto: EPA / Sanjeev Gupta

Selbst hartgesottenen Bewahrern des konventionellen Weingeschmacks ist mittlerweile die Lust vergangen, sich zum Thema "Orange Wines" verbal zu verausgaben. Abgesehen davon, dass die Bezeichnung marketingtechnisch gewieft war, ist sie inhaltlich verwirrend: Wie gelb darf denn ein Weißwein sein, um schon als orange durchzugehen? Zwar klingt der Begriff "maischevergorene Weine" sperrig – er bezeichnet aber genau das, was dahintersteht: Weißweine, die wie Rote mit Putz und Stingl vergoren werden. Daraus ergeben sich die dunkle Farbe und eine dezente Gerbstoffstruktur. Die Weine schmecken halt nicht mehr nach Ananaskompott – was schon irritieren kann.

Für Sauvignon Blanc und Traminer

Es gibt aber Rebsorten, die man eigentlich nur mehr "orange" trinken will: Neben den autochthonen Sorten an der Grenze von Slowenien, Italien oder Kroatien, wo es diesbezüglich eine lange Tradition gibt, eignen sich vor allem Sauvignon Blanc und Traminer hervorragend dafür.

Was beispielsweise die steirische Gruppe "Schmecke das Leben" aus dem oft ekelhaft riechenden Sauvignon zaubert, ist schlicht grandios. Und auch dem aufdringlichen Geschmack vieler Traminer kann man mittels Maischegärung beikommen: Nach einer Verkostung von Traminern der Winzergruppe "respekt", die mehrere Tage auf der Maische verlebten, möchte man sie nie wieder anders trinken. (Christina Fieber, Rondo, 16.9.2015)