In Wien ist mit Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger der Einzug gelungen. Die Nationalratswahl 2018 sei die nächste große Herausforderung, sagt Parteichef Matthias Strolz.

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Wien – Die Neos wollen bei einer "Strategie-Vollklausur" die Weichen bis zur kommenden Nationalratswahl 2018 stellen."Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir Themen nach vorne bringen können", sagte Gründer Matthias Strolz zu Beginn der Mitarbeiterversammlung am Montag im niederösterreichischen Vösendorf. Auch strukturell wollen sich die Neos auf die Zukunft einstellen.

Strolz will seine Partei in den kommenden Jahren weiter nach vorne bringen: "Ziel ist es, in Richtung Zweistelligkeit zu marschieren", sagte er im Gespräch mit der APA. Aufgrund der Wahlkämpfe sei man in einer "Ausnahmesituation" gewesen, nun will sich Strolz verstärkt auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren.

Enttäuschungen verdauen

"Wir brauchen die Rückenstärkung der Wähler für 2018", hofft Strolz, der Mitarbeiter der Partei, des Klubs, der Akademie "NeosLab" und der Vorfeldorganisationen in einem Event-Hotel in Vösendorf versammelt hat. Der Neos-Chef zeigt sich jedenfalls trotz mancher Enttäuschungen im Wahljahr gewohnt optimistisch: "Ich habe ein gutes Gefühl, Kraft zu bekommen." Darum gebe es diesen "Boxenstopp" zur "Halbzeit" zwischen der Parteigründung und dem Wahljahr 2018, wofür nun das Ziel der Zweistelligkeit ausgerufen wurde.

Neben der Ausrichtung für die kommenden Jahre sollen aber auch die vergangenen, nicht immer erfolgreich bestrittenen Wahlen Thema sein: Lediglich in Wien schafften die Neos in diesem Jahr den Einzug in den Landtag. In der Steiermark, im Burgenland und in Oberösterreich wurde dieses Ziel verfehlt. Daher sei man auch zusammengekommen, "um die eine oder andere Enttäuschung gemeinsam zu verdauen", sagt Strolz.

Kein Richtungswechsel

Inhaltlich dürften die Neos auch nach der Klausur keinen großen Richtungswechsel einschlagen. "Wir haben die Kraft gehabt, Themen zu priorisieren", meint Strolz. So habe man etwa Bewegung in die Bildungspolitik der Regierung gebracht. Und auch die ÖVP habe mit dem Wechsel an der Parteispitze Mut gefunden, sich mit den Pensionen zu beschäftigen. "Das wäre ohne Neos nicht geschehen", glaubt der Parteigründer. Und auch das "unternehmerische Österreich" will Strolz weiter propagieren.

Der zweite Schritt nach der Mitarbeiter-Klausur soll eine Mitgliederversammlung der Neos am 7. November sein. "Wir haben nicht die klassischen Parteitage", so Strolz. Die Struktur der Partei solle aufgrund der geschlagenen Wahlen angepasst werden, was den Gründer der Bewegung abermals zu einer botanischen Metapher verleitet: "Wir haben viele Wurzeln geschlagen. Die müssen wir jetzt pflegen, damit sie in volle Kraft kommen."

Neue Organisation

Rat wollen sich die Neos bei ihrer "Strategie-Vollklausur" auch von externen Experten holen. Thema soll auch eine sanfte Umstrukturierung der Organisation auf der Kommunikationsebene sein. Wie man sich neu aufstellen wird, konnte Bundesgeschäftsführer Feri Thierry zuletzt noch nicht sagen. Auch das werde bei der Veranstaltung diskutiert. Dauern soll die Klausur bis Dienstagmittag. (APA, 19.10.2015)