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Preisträgerin Elisabeth Orth.

Foto: EPA/HERBERT NEUBAUER

Wien – Bei der 16. Verleihung der Nestroy-Theaterpreise kam Montagabend im Wiener Ronacher gleich dreimal das Akademietheater – und damit die Wiener Burg – zum Zug. Dusan David Parizeks Inszenierung von Wolfram Lotz' "Die lächerliche Finsternis" am Akademietheater wurde zur besten deutschsprachigen Aufführung gekürt. Sie war bereits in der Kritikerumfrage von "Theater heute" mit großem Vorsprung zum Stück des Jahres gewählt worden. Lotz erhielt auch den Nestroy-Autorenpreis.

Die Auszeichnung als beste Schauspielerin ging an Elisabeth Orth für ihre Rolle als die Alte in der Uraufführung von "Die Unverheiratete" von Ewald Palmetshofer im Akademietheater. Den Nestroy-Preis für den besten Schauspieler erhielt Martin Wuttke für seinen Bankier John Gabriel Borkman in Ibsens gleichnamigem Stück im Akademietheater.

"So schnell kann's gehen"

Die 79-jährige Orth wurde vom Publikum mit langem Applaus geehrt. Das Burgtheater habe sich nach dem Hinauswurf von Matthias Hartmann bei der letztjährigen Nestroy-Gala einiges anhören müssen. "Das war nicht sehr angenehm", sagte die Wiener Schauspielerin. Heuer sei die Burg jedoch das Theater des Jahres: "So schnell kann's gehen."

Wuttke bezeichnete den Preis als eine Art Abschiedsgeschenk: "Ich werde das Burgtheater verlassen. Hier gibt es erst mal nichts mehr für mich zu tun. Aber ich werde mich wieder anschleichen", sagte er. Auch der Nebenrollen-Nestroy und der Regiepreis gingen an die Produktion von "John Gabriel Borkman": Roland Koch wurde für seinen Wilhelm Foldal, der Australier Simon Stone als bester Regisseur ausgezeichnet.

Begonnen hatte die Nestroy-Verleihung mit einem umgetexteten "Welcome"-Song aus dem Musical "Cabaret". Die Schauspieler Maria Happel und Florian Teichtmeister moderierten die Gala. Der Preis für die beste Bundesländer-Aufführung ging nach Innsbruck: Es gewann Susanne Schmelchers "Anna Karenina"-Inszenierung, die am Tiroler Landestheater herausgebracht worden war. Drei Preisträger standen bereits vor der Gala fest: Neben Autorenpreisträger Lotz der deutsche Maler, Regisseur und Bühnenbildner Achim Freyer für sein Lebenswerk sowie Ivan Bazak für "Johnny Breitwieser" am Wiener Schauspielhaus für die beste Ausstattung. (APA, red, 2.11.2015)