Martin Bergmann in "Grüffelo" in Sankt Pölten.

Foto: Robin Weigelt

"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert", heißt es bei Wilhelm Busch. Im Kinderbuchklassiker Der Grüffelo lässt sich umgekehrt feststellen: Ist ein Ruf neu zementiert, ist der ärgste Feind blamiert! Genau das nimmt sich die neugierige Maus auf ihrem Waldspaziergang zu Herzen. Die ihr gefährlich gesinnten Tieren Fuchs, Eule und Schlange vertreibt sie, anstatt sich von ihnen fressen zu lassen, mit der Beschreibung eines unvergleichlich angsteinflößenderen Tieres, das "feurige Augen", grässliche "Tatzen", "schreckliche Klauen" habe.

Als sie auf das gefräßige Waldmonster tatsächlich trifft, prahlt die Maus diesem gegenüber wiederum mit ihrem Status des Gefürchtetseins. So hält das kleine Tier allein mit seiner Fantasie die Feinde in Schach. In einer eigenen Fassung inszeniert Nehle Dick die geniale Parabel Julia Donaldsons und Axel Schefflers (Zeichnungen) in Sankt Pölten. (afze, 10.11.2015)