Gemütliche Meeresbefahrung mit den Erziehungsberechtigten – Zumutung für einen unruhigen Jungen. Er kommt sich vor wie auf einem schwimmenden Altersheim, bevölkert von Mumien in Badehosen. Da bleibt nichts anderes übrig, als konsequent von Bord zu gehen und eine Insel aufzusuchen.

Robinson, ein Musiktheaterstück von Hannes Löschel (mit einem Text von Peter Ahorner), führt den Jungen damit auf eine Reise in die Abgeschiedenheit, fernab von Vernetzung und zivilisatorischen Errungenschaften wie Handyakku. Deren Verlust wirft R. dann auch auf sich selbst und die eigenen überhörten Emotionen zurück.

Diese lustige Selbsterfahrungsstunde (für Kinder ab zehn Jahren beim Festival Wien Modern im Dschungel Wien) wird umrahmt auch von kleinen Kammermusikimprovisationen der schrägen Streicherart und chormäßig angelegten zugänglichen Songs. Die Botschaft – auch fernab der Reizüberflutung gibt es eine bunte Welt – wird von engagierten Darstellern (Judith Thaler, Florian Buchner, Anton Widauer) eindringlich vermittelt. (tos, 12.11.2015)