Der biologische Akrapovic fürs Fahrrad heißt Trotify.

Screenshot: www.trotify.acom

Der Autofahrer war mir nachgefahren, um sich zu entschuldigen. "Sorry. Ich hab dich gesehen – aber geglaubt, dass du langsam und weit weg bist: Ich hab nix gehört!" Er war blass und mein Puls auf 200: Mit (erlaubten) 70 auf dem Motorroller einer plötzlich aus einer Garage stoßenden Motorhaube schlagartig auszuweichen ist im echten Leben etwas anderes als auf dem Übungsplatz. Der Autofahrer hatte eben Bild, Ton und Tempo falsch zusammengefügt – und war losgefahren. Im Frühjahr tue ich darum, was ich anderen Mopedfahrern bisher als Prolo-Ding vorhielt: einen lauten Auspuff kaufen.

Ein Fahrrad wie eine Straßenbahn

Den Motorradsatz vom "Leben durch Lärm" unterschreibe ich auch als Radfahrer: Früher einmal hatte ich eine "Radlaufglocke". Wie ein Reifendynamo zog man die per Bowdenzug ans Vorderrad. Das klang wie eine Straßenbahn. Je schneller man fuhr, umso lauter und echter: "Near Miss" -Vorrangraub durch abbiegende Autos war nie Thema. Oh Wunder!

Derzeit überlege ich, zum Pferd zu mutieren. Via "Trotify". Dieser "leading bike-horse hybridiser" ist exakt, wonach der Name klingt: ein Klickediklack-Mechanismus, der das Rad akustisch zum Pferd macht. Sie denken an die Ritter der Kokosnuss? Bingo – auch optisch.

Ja eh: Bei Autos wäre Trotify nutzlos. Aber auf dem Ring-Radweg großes Kino. Obwohl Trotify entschleunigt: "Klickediklack" klingt nur gemütlich echt. Der Haken: www.trotify.com wurde zuletzt 2012 upgedatet. Ich habe den Betreibern schon vor Monaten geschrieben – aber da kam nix. Schade irgendwie. (Thomas Rottenberg, 17.11.2015)