Bild nicht mehr verfügbar.

2014 zog es den bekannten Bauunternehmer Richard Lugner bereits zum fünften Mal vor den Traualtar, im selben Jahr gingen mehr als 37.000 österreichische Paare den Bund der Ehe ein

Foto: apa

Immer weniger Italiener heiraten. Nach jüngsten Zahlen des Nationalen Statistikinstituts Istat ist die Zahl der Eheschließungen binnen sechs Jahren um knapp ein Viertel gesunken. Schlossen 2008 noch 246.613 Paare den Bund fürs Leben, waren es 2014 nur noch 189.765.

Auch der Traualtar ist im katholischen Italien nicht mehr so angesagt wie früher. 43,1 Prozent aller Hochzeiten waren 2014 rein standesamtlich. 2008 waren es noch 36,8 Prozent.

Österreich: Mehr Heiratsfreudige

In Österreich ist die Zahl der Eheschließungen sogar gestiegen. 2008 ließen sich nach Zahlen der Statistik Austria 35.223 Paare trauen, 2014 waren es 37.458. Auf 1.000 Einwohner kamen im vergangenen Jahr 4,4 Eheschließungen, 2008 waren es 4,2.

Deutschland: Eheschließungen konstant

Der Trend zu weniger Ehen ist in Italien ausgeprägter als in anderen europäischen Ländern. In Deutschland etwa blieb die Zahl der Hochzeiten in dem Zeitraum laut Statistischem Bundesamt annähernd stabil. Während in Deutschland im Jahr 2013 auf 1.000 Einwohner 4,6 Eheschließungen kamen, waren es in Italien nur 3,2.

Italien: Wandel der Gesellschaft

Die Tageszeitung "La Stampa" begründete den Rückgang in Italien am Freitag in einem Kommentar unter anderem mit einem gesellschaftlichen Wandel. "Wenn ein Paar mit Kindern unverheiratet zusammenlebt, empört sich niemand mehr", schrieb das Blatt. Außerdem werde die Ehe in Italien nicht als eine Institution wahrgenommen, die der Familie Stabilität und Gleichheit garantiere. (APA, 16.11.2015)