Aus Liebe zum Tier: Krõõt Juurak und Alex Bailey mit "Performances for Pets".

Foto: Erich Malter

Wien – Wer ein Haustier hat, weiß um die Nöte seines Lieblings: Langeweile, Unterforderung, Melancholie. Das Performer-Duo Krõõt Juurak und Alex Bailey hat zwei Herzen für das Tier und seine Menschen. Daher bieten die Estin und der Brite jetzt im Brut Theater Performances for Pets.

Im Theater? Nicht ganz. Denn nach einer Präsentation mit Party und Katzenvideos am Samstag, 6.2. in der Burt-Bar des Brut statten Juurak und Bailey Hausbesuche ab. Die Kunst kommt zum Tier, und dessen Futtergeber können mit den Performern Termine bis Ende Februar vereinbaren.

Wer sich bereits zum Beispiel über "Kinder"-Stücke, -Bücher oder -Filme geärgert hat, die vor allem für den Geschmack von Eltern gemacht sind, wird hier angenehmst überrascht. Denn diese Performances for Pets sind weniger für den Menschengusto, sondern eher aus Empathie für das Tier gemacht. Dieses ist kein Vorwand, sondern echtes Zielpublikum zweier Künstler, die sich seit Jahren mit Haustieren und deren Verhältnissen zu ihren Haltern befassen.

Und die sind ja bis heute nicht geklärt, weil es so schwer ist, darüber zu diskutieren. Doch das wollen Juurak und Bailey ohnehin nicht, denn sie sind ganz auf Katz und Hund eingestellt. Wer Vögel, Vogelspinnen oder Mäuslein beherbergt, kann sich bei den beiden erkundigen, ob sie auch für diese Hausgenossen etwas Passendes haben.

Auch für Publikum ohne Tier hat das Brut Stoff zum Nachdenken. Ab Mittwoch kommender Woche führt die Arbeit Dance if you want to enter my country! des Choreografen und Performers Michikazu Matsune in die Absurditäten der globalen Mobilität. Dahin also, wo Feindseligkeit von Kontrolle und Paranoia von Wachsamkeit oft nur einen kleinen Schritt entfernt sind... (Helmut Ploebst, 6.2.2016)