Der Ehrenring wird vom Bundespräsidenten überreicht.

Foto: apa/Neubauer

Graz/Linz – Drei Grazer Universitätsabsolventen haben am Montag im Beisein von Bundespräsident Heinz Fischer "sub auspiciis praesidentis rei publicae" ihre Doktoratsurkunde erhalten. Andreas Eitzlmayer und Carlo Alberto Boano kommen von der Technischen Universität Graz, ein weiterer von der Medizinischen Universität. Dort hat der 35-jährige Kardiologe Peter Rainer schon zum zweiten Mal sub auspiciis promoviert.

Die spezielle Auszeichnung einer Promotion im Beisein des Bundespräsidenten gibt es für Absolventen österreichischer Universitäten nur dann, wenn die Oberstufe mit Vorzug und das Studium mit Auszeichnung absolviert und ein "auszeichnungswürdiges Verhalten an der Hochschule als auch außerhalb derselben" bescheinigt worden ist.

Forschungsgebiet Herz

Der gebürtige Salzburger Peter Rainer (geb. 1981) hat bereits im Jahr 2006 in der Humanmedizin sub auspiciis promoviert. In den vergangenen Jahren hat er an der Johns Hopkins University in Baltimore (USA) hinsichtlich der molekularen Ursachen der kardialen Hypertrophie – der Verdickung des Herzmuskels und der daraus resultierenden Herzschwäche – geforscht. An der Med-Uni Graz erforscht der Assistenzprofessor die Umbauvorgänge, die bei Herzerkrankungen auftreten und letztlich zu Herzinsuffizienz führen, weiter. Speziell widmet er sich den Folgen des akuten Myokardinfarkts und des langwährenden Bluthochdrucks. Am Montag promovierte er im Fach "Medizinische Wissenschaft".

"Internet der Dinge"

Ausschließlich Bestnoten haben auch der Verfahrenstechniker Andreas Eitzlmayr und der Telematiker Carlo Alberto Boano an der Technischen Universität Graz erbracht: In Stockholm und Turin hat Boano (geb. 1985 in Alba) studiert, bevor er an die TU Graz wechselte. In seiner Doktorarbeit am Institut für Technische Informatik analysierte er den störenden Einfluss der Umgebung auf die Leistung des "Internet der Dinge". Mit Letzterem wird ein System aus miniaturisierten Computern, die drahtlos miteinander kommunizieren und als winzige Systeme in alle möglichen Gegenstände integriert sein können, bezeichnet. Boano hat die Wirksamkeit einer Methode bewiesen, mit deren Hilfe störende Umgebungseinflüsse vorhergesagt und kompensiert werden können. Seit dem Vorjahr ist er Assistenzprofessor am Institut für Technische Informatik in Graz.

Andreas Eitzlmayr (geb. 1985 in Wels) hat eine Methode entscheidend weiterentwickelt, mit der die Simulation der Strömung und Vermischung in komplex geformten Mischapparaten wie zum Beispiel Extrudern ermöglicht wird. Die Erkenntnisse seien vor allem für pharmazeutische Prozesse relevant, hieß es dazu vonseiten der TU Graz. Nach mehreren Jahren beim Grazer Research Center Pharmaceutical Engineering (RCPE) hat es den Verfahrenstechniker nun in ein oberösterreichisches Unternehmen gezogen. (APA, 8.2.2016)