Rudolf Gelbard bei der Ehrung im Parlament zwischen Nationalratspräsidentin Doris Bures und Bundeskanzler Werner Faymann.

Foto: Andy Wenzel

Wien – Der Holocaust-Überlebende Rudolf Gelbard ist mit der Viktor-Adler-Plakette, der höchsten Auszeichnung, die die SPÖ für Verdienste um die österreichische Arbeiterbewegung vergibt, ausgezeichnet worden. Gelbard wurde 1942 im Alter von zwölf Jahren in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt und 1945 befreit. Er setzte sich sein gesamtes Leben gegen das Vergessen und Verdrängen der Verbrechen der Nationalsozialisten ein – unter anderem als Journalist, als Zeitzeuge in Vorträgen und zuletzt auch in der Burgtheater-Produktion "Die letzten Zeugen".

Faymann: "Vorbild für uns alle"

"Als Bundeskanzler bin ich stolz darauf, dass wir in Österreich Menschen wie Rudi Gelbard haben, die mit aller Kraft antifaschistische Aufklärung leisten und somit als Vorbild für uns alle dienen", sagte Bundeskanzler Werner Faymann bei der Ehrung im Parlament am Montag. "Unser Land hat erst sehr spät begonnen, die nötige Aufklärungsarbeit zu leisten. Rudi Gelbard hat mit seinem Wirken hier eine große Rolle gespielt."

Gelbard wurde in der Vergangenheit bereits mit dem Berufstitel Professor geehrt und erhielt unter anderem das Goldene Verdienstzeichen der Republik sowie das Große Goldene Ehrenzeichen der österreichischen Israelitischen Kultusgemeinde. (cms, 17.2.2016)