Mit dem neuen Autorenpreis der Theaterallianz ausgezeichnet: Thomas Köck.

Foto: Hans Hofer

Wien – Der junge Oberösterreicher Thomas Köck erhält für den Stückentwurf "Kudlich – eine anachronistische Bauernoper" den erstmals vergebenen Autorenpreis der österreichischen Theaterallianz. Dieser besteht aus 9.500 Euro Preisgeld, der Uraufführung des Stückes am Schauspielhaus Wien in der nächsten Saison und eine spätestens im März 2017 startende Tour durch die nunmehr fünf weiteren Mitgliedsbühnen.

Das Siegerstück sei in einem zweistufigen Verfahren gefunden worden, bei dem jede Bühne zwei Autoren angesprochen habe und die daraufhin eingereichten Exposés anonym beurteilt und die betreffenden Autoren zur Weiterarbeit ermuntert wurden. Auch zwei weitere Stücke der Endrunde hätten große Chance auf Uraufführung, hieß es.

Hausautor in Mannheim

Das Rennen machte Thomas Köck, 1986 in Steyr geboren. Am 6. Oktober erhält er für das Stück "paradies fluten" den diesjährigen Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker. Köck ist in dieser Spielzeit am Nationaltheater Mannheim als Hausautor engagiert. Für seine Arbeiten erhielt er zudem den Osnabrücker Dramatikerpreis 2013 ("jenseits von fukuyama"), das Thomas-Bernhard-Stipendium und den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises 2015 "Isabelle Huppert (geopfert wird immer)".

Mit "Kudlich" sei Thomas Köck "ein gleichermaßen komischer wie sprachlich virtuoser Parforceritt durch die Restaurationszeit gelungen, der über mögliche Parallelen zwischen unserer Gegenwart und den Jahren nach dem Wiener Kongress nachdenkt", hieß es in den Presseunterlagen. "Vor der Folie der Biographie des Bauernbefreiers Hans Kudlich (1823-1917, Anm.) verhandelt er humorvoll und poetisch Fragen nach Revolution, Widerstand und letztlich nach der Gestaltungskraft des Politischen." (APA, 22.2.2016)