Die Weißwurst gehört zu Bayern wie das Schnitzel zu Wien. Während ein Schnitzel auch kalt ganz okay schmeckt, muss die Weißwurst immer heiß mit Senf und Brezn gegessen werden. Da kennt der Bayer keinen Spaß. Doch manchmal muss man eben mit alten Mustern brechen. Weißwurst kann nämlich auch anders, wie ein findiger Metzger aus Sulzbach in Bayern jetzt beweist und zeigt, dass er den jungen Food-Start-ups in nichts nach steht.
Albert Kohlpaintner von der Metzgerei Kroiss hat gemeinsam mit der Löwenbrauerei Passau AG einen neuen Snack entwickelt, den er über die Landesgrenzen hinaus bekannt machen will – das Weißwurststangerl. Dabei wird, anders als bei Würstchen im Schlafrock oder einem Hotdog, das Brät direkt in den Teig gespritzt, was das Zuzeln der Weißwurst obsolet macht. Nach dem Motto "Im Magen kommt eh alles zusammen" kann man sich die Brezn ebenso getrost sparen. Die Hülle, die gemeinsam mit dem Brät 14 Minuten bei 160 Grad im Ofen aufgebacken wird, besteht aus einem eigenen Breznteig.
Entwicklungsphase abgeschlossen
"Die Schwierigkeit war, den Breznteig genau so vorzubacken, dass das Weißwurstbrät, das frisch eingespritzt wird, genau zeitgleich mit dem Breznteig fertig ist. Aber es ist uns gelungen, und darauf sind wir stolz", sagt Metzgermeister Kohlpaintner, der den Snack als Tiefkühlprodukt an Gastronomen und Endkunden verkauft.
Ob das Stangerl die klassische Leberkässemmel als Snack ablösen wird und auch bald außerhalb Bayerns erhältlich ist, wird sich zeigen. (Alex Stranig, 23.2.2016)