Linz – Der frühere Direktor einer Schule im oberösterreichischen Salzkammergut muss einer Lehrerin, die von ihm gemobbt wurde, 2.700 Euro zahlen. Er kam mit einer Diversion davon, berichtete der "Kurier" am Dienstag.

Zuvor war die Republik laut dem Anwalt schon dazu verpflichtet worden, der Lehrerin 16.000 Euro Schmerzensgeld plus Zinsen zu zahlen. Dazu kamen 11.000 Euro Verdienstentgang, 1.204 Euro Nebenspesen, 17.500 Euro Rechtsvertretungskosten und 18.600 Euro der Finanzprokuratur. Das Landesgericht Wels als Arbeits- und Sozialgericht hatte in seinem Urteil festgestellt, dass das Verhalten des Direktors "dazu dienen sollte, ihr das Leben an der Schule unerträglich zu machen und sie auszugrenzen".

Lehrerin von Schüler belästigt

Der Direktor soll gegenüber der Frau nicht nur einen äußerst rüden Ton angeschlagen haben und übermäßig penibel gewesen sein, sondern ihr auch Intimitäten mit einem Kollegen im Klassenzimmer unterstellt haben. Nach einem Vorfall mit einem Schüler, der die Lehrerin beschimpfte und sexuell beleidigte, sei dieser nicht wie zugesagt an eine andere Schule versetzt worden. Die Frau war nach den Vorkommnissen längere Zeit im Krankenstand und in Therapie.

Der Direktor wurde, als er sich bereits im Ruhestand befand, wegen des Verdachts der vorsätzlichen Körperverletzung angezeigt. Ihm wurde angeboten, den Fall mit einer Diversion zu beenden. Dazu musste er sich bereiterklären, für seine Tat einzustehen und 2.700 Euro Schadenswiedergutmachung zu leisten. Den Betrag hat er bereits bezahlt, ein Strafverfahren wird somit nicht mehr durchgeführt. (APA, 12.4.2016)