Wien – Der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Christian Höbart schreibt, er habe länger überlegt, ob er "die kulturbereichernden Einzelfälle der zukünftigen Fachkräfte posten soll". Die Entscheidung fiel dann recht deutlich mit einem "Ja" Höbarts aus. Das Video, das er via Facebook um die Welt schicken möchte, lässt sich auf folgenden Inhalt zusammenfassen: Junge Menschen mit dünklerer Hautfarbe verprügeln Menschen mit heller Hautfarbe. Der niederösterreichische FPÖ-Chef findet das "einfach nur abscheulich".

Das Video hat der blaue Mandatar bei der Facebook-Gruppe "Nur Einzelfälle" gefunden. Dort gibt man an, Dinge zu zeigen, "die andere verheimlichen". Die Motivation hinter den verwackelten Bildern: "Wir bekämpfen Feuer mit Feuer. Gutmenschen, Linksfaschisten, Grüne und andere, die sich nur einseitig informieren, wollen uns die Welt ebenso einseitig vermitteln. Können wir auch!"

Christian Höbart hatte erst vor kurzem mit einem Posting für Aufregung gesorgt, als er ein Video teilte, in dem Flüchtlinge einander bei der Flucht auf einem Schlauchboot filmen und dabei Freude und Erleichterung zeigen. Höbart kommentierte: "Eine Seefahrt, die ist lustig / Eine Seefahrt, die ist schön / Denn da kann man fremde Länder / Und noch manches andre sehn / Hol-la-hi, hol-la-h / Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho".

Dabei hatte FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer, der parteiintern als Exekutor von Parteiausschlüssen gilt, im STANDARD-Interview gemeint: "Mit Höbart habe ich ein Gespräch geführt. Er hat klar gesagt, dass er das nicht wiederholen wird." Deshalb durfte er, anders als Exmandatarin Susanne Winter, die einem antisemitischen Posting zugestimmt hatte, bleiben. Ihre Aussagen waren für Hofer "derartig parteischädigend, dass der Ausschluss notwendig war". (riss, 26.4.2016)