Klagenfurt – Beim Landesparteitag der Kärntner Freiheitlichen steht am kommenden Samstag eine Hofübergabe an. Nachdem Landesparteichef und Landesrat Christian Ragger im April seinen Rückzug bekanntgegeben hat, soll Gernot Darmann beide Funktionen übernehmen. Bei der Veranstaltung im Konzerthaus Klagenfurt soll auch Parteichef Heinz-Christian Strache eine Rede halten.

Darmann, der aus dem Nationalrat nach Kärnten wechselt, gibt sich vor der Wahl selbstbewusst. "Ich rechne mit einem starken Votum für meine Person. Die Delegierten kennen mich schon lange, ich bin quer durch Kärnten unterwegs", sagte Darmann auf APA-Anfrage. Er geht nicht davon aus, dass es einen Gegenkandidaten geben wird: "Ich wurde einstimmig vom Landesparteivorstand vorgeschlagen." Insgesamt werden 292 Delegierte am Parteitag erwartet.

Für Darmann ist die neue Aufgabe gewissermaßen eine "Heimkehr": Nach drei Jahren im Nationalrat sicherte er sich im Jahr 2009 ein BZÖ-Mandat im Kärntner Landtag, wo er bis 2013 – also bis zum Zeitpunkt der empfindlichen Niederlage der mittlerweile in FPK umgetauften Partei – blieb. Seither war Darmann wieder im Nationalrat, dort war er bis zuletzt Fraktionsführer im Hypo-U-Ausschuss. Darmann gilt als enger Vertrauter von Strache.

Demnächst soll außerdem eine schon länger geplante Maßnahme umgesetzt werden: Die offizielle Wiedervereinigung der Kärntner Freiheitlichen mit der Bundes-FPÖ. Laut Darmann soll das im Herbst, spätestens aber Anfang 2017 passieren – beim Bundesparteitag der FPÖ, der ebenfalls in Kärnten stattfinden soll.

Kern bei SPÖ-Parteitag

Unter dem Motto "Vorwärts, entschlossen für Kärnten" hält auch die Kärntner SPÖ am Samstag in der Klagenfurter Messe einen Parteitag ab. Parteivorsitz und Vorstand werden gewählt, Bundesparteichef Christian Kern wird eine Rede halten wird. 1.000 Besucher, darunter 600 Delegierte, werden erwartet.

Peter Kaiser soll als Vorsitzender wiedergewählt werden. Er wurde im April einstimmig vom Vorstand nominiert, Gegenkandidat ist keiner in Sicht. Beim Parteitag im Juni 2013 hatte Kaiser 98,93 Prozent Zustimmung erhalten, bei seiner Kür 2010 hatte er sich noch mit 78,4 Prozent begnügen müssen.

Rund 50 Anträge und Statutenänderungen stehen auf dem Plan. Laut Landesgeschäftsführer Daniel Fellner soll die Partei moderner werden und sich öffnen. Bürgerinitiativen sollen künftig in Parteigremien sprechen dürfen, Kärnten eine Modellregion für verschiedene Mitgliedschaftsvarianten werden und das Renner-Institut als Ort für kritische Auseinandersetzung mit Künstlern, Unternehmern und Wissenschaftern etabliert werden. (APA, 28.5.2016)