Wien/Graz – Der Ex-Lobbyist Peter Hochegger hat nach Angaben seines Anwalts Karl Schön die Schweiz verlassen und befindet sich nun in einer steirischen psychiatrischen Rehabilitationsklinik. Am Dienstag war Hochegger seiner Verhandlung in der Telekom-Affäre in Wien ferngeblieben. Zum nächsten Termin wolle er erscheinen, wenn es ärztlicherseits nicht untersagt werde, sagte Schön zur APA.

Den genauen Ort der Klinik, in die er in der Nacht auf Samstag überstellt worden sei, wollte der Anwalt nicht nennen, dem Gericht gebe er ihn natürlich bekannt. "Er kann auch dort allenfalls begutachtet werden", so Schön. Hochegger brauche nach Angaben der Ärzte eine Behandlung, er arbeite aber auf sein Erscheinen auf den 23. August vertagten Verhandlungstermin hin.

"Das war nie anders", betonte der Anwalt, Hocheggers psychischer Zusammenbruch habe dies aber verhindert. Eine mögliche Haftunfähigkeit Hocheggers könne er nicht beurteilen, so Schön. "Möglich ist es natürlich."

Für Hochegger hätte am vergangenen Dienstag im Wiener Straflandesgericht nach dem rechtskräftigen Schuldspruch in der Telekom-Affäre seine Strafe festgesetzt werden sollen. Der frühere PR-Berater blieb dem Termin aber fern, weil er – wie Schön erklärte – nach einem Zusammenbruch in der Schweiz akut suizidgefährdet und nicht verhandlungsfähig gewesen sein soll.

Staatsanwältin Martina Semper beantragte daraufhin noch im Verhandlungssaal die Festnahme des gut vernetzten PR-Profis und begründete dies mit Fluchtgefahr. Die Entscheidung des Gerichts darüber war zuletzt noch offen. (APA, 13.8.2016)