Der Grazer Nikolaus Habjan spielt gern mit Puppen. Gelernt hat er es von einem Meister: Der Australier Neville Tranter arbeitet in seinem in den Niederlanden beheimateten Stuffed Puppet Theatre mit lebensgroßen Puppen. 2003 leitete er einen Puppenspiel-Workshop, bei dem Habjan den Umgang mit Klappmaulpuppen erlernte, die er seitdem in seinen Stücken einsetzt.

Jetzt gastiert Habjan binnen weniger Tage mit unterschiedlichen Produktionen zweimal in Salzburg. Am Dienstag mit der Musicbanda Franui bei einem Kammermusikabend im Mozarteum: Franui stellt die Werke bekannter Komponisten in einen neuen Kontext, mit Blech- wie Holzbläsern, Streichern, Hackbrett und Harfe liegen ihre Wurzeln in der regionalen Volksmusik.

Im gemeinsamen Programm Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus setzen sich Franui und Habjan mit dem Thema Wandern auseinander. Zu hören sind Werke frei nach Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms und Gustav Mahler sowie Texte von Robert Walser und Jürg Amann. Für die Dramaturgie und das Konzept zeichnen Andreas Schett und Markus Kraler verantwortlich.

Am Freitag übersiedelt die Argekultur ins Republic, wo Habjan eine Produktion des Wiener Rabenhoftheaters aufführt: 2010 veröffentlichte Dirk Stermann Sechs Österreicher unter den ersten fünf. Diesen "Roman einer Entpiefkenisierung", eine Abrechnung mit Wien-Klischees und der österreichischen Seele, haben das Puppenspielerteam Manuela Linshalm und Nikolaus Habjan für die Bühne adaptiert. Die Musik kommt von Kyrre Kvam. (dog, 26.9.2016)