Ob mit den Händen oder den Füßen voran: Hauptsache Bewegung.

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Wer dafür sorgt, dass sich der Sohnemann schon in Kinderjahren viel bewegt, könnte dazu betragen, dass der Spross sich in der Volksschule leichter tut – und das gleich in mehreren Fächern. Das will eine länderübergreifende Langzeitstudie gezeigt haben, die von Forschern der Universitäten Ostfinnland, Jyväskylä und Cambridge durchgeführt und nun im "Journal of Science and Medicine in Sport" veröffentlicht wurde.

Signifikanter Unterschied

So weisen Buben, die ab der ersten Klasse Volksschule im Alltag mäßig bis stark körperlich aktiv sind und gleichzeitig wenig sitzen, in den ersten beiden Schuljahren signifikant bessere Fähigkeiten beim Lesen und beim Lösen mathematischer Aufgaben auf als Buben aus der Kontrollgruppe, die weniger körperlich aktiv waren und mehr saßen.

Umgekehrt führe ein bewegungsarmer Lebensstil bei Buben, die zudem viel sitzen, zu signifikant schlechteren Schulnoten: "Wir konnten etwa feststellen, dass Buben, die einen geringen körperlichen Aktivitätslevel aufweisen und viel im Sitzen tun, beim Lesen in den ersten Volksschulklassen am schlechtesten abschneiden", so Eero Haapala.

Bewegung als unabhängiger Faktor

Bewegung und der Verzicht auf sitzende Tätigkeiten beeinflussen laut der Studie die schulische Leistung der Buben unabhängig von anderen Faktoren wie Bildungs- und Sozialstatus der Eltern, Wohnort oder Nachhilfeunterricht. Bei Mädchen war der Effekt den Forschern um Eero Haapala zufolge weniger stark und nachhaltig ausgeprägt.

In die Studie wurden 153 Kinder zwischen sechs und acht Jahren einbezogen und beobachtet. Wie intensiv sich die Kinder im Alltag bewegten und wie viel sie saßen, erhoben die Forscher mithilfe eines Sensors, der Herzfrequenz und Bewegungspensum der Kinder aufzeichnete. Lesekompetenz und mathematische Fähigkeiten der Kinder wurden in standardisierten Tests überprüft. (lima, 2.12.2016)