Konzernmuskel "Kleine Zeitung": 120 Millionen Umsatz.

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Zurück im Plus Styria-Vorstandschef Markus Mair.

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Es brauchte am Landesgericht Graz nur wenige Monate, bis die gerade noch pünktlich am 30. September deponierte Jahresabschluss der Styria doch noch seinen Weg ins Firmenbuch fand. Nun liegen die Daten von Österreichs drittgrößtem Medienkonzern (nach ORF und Mediaprint für das Geschäftsjahr 2015 vor. Und: Sie bestätigen die STANDARD-Umsatzschätzung für den Mutterkonzern von "Kleine Zeitung", "Die Presse" und willhaben.at vom Frühsommer ziemlich genau.

Von 327 auf 319 Millionen

Mit 320 Millionen Euro Umsatzschätzung 2015 stand die Styria in der STANDARD-Übersicht der größten Medienkonzerne. Tatsächlich nahm der Konzern konsolidiert 319,136 Millionen Euro ein, etwas weniger als die knapp 327 Millionen Euro aus dem Vorjahr.

Werbeerlöse und Vertriebseinnahmen sinken

Die Werbeerlöse der Styria sanken von 149,1 Millionen auf 143 Millionen. Die Erlöse aus dem Zeitungsvertrieb gingen von 131,2 auf 125,6 Millionen Euro zurück. Die sonstigen Umsatzerlöse indes legten von 46,6 auf 50,5 Millionen Euro zu. Diese sonstigen Erlöse stammen laut Jahresabschluss unter anderem aus Presseförderung und anderen Subventionen.

6,1 Millionen Überschuss nach 27-Millionen-Minus

Unter dem Strich sieht es weit besser aus als 2014: Nach 26,5 Millionen Euro Jahresverlust weist die Styria nun einen Überschuss von 6,1 Millionen Euro aus. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) liegt nach minus 27,7 Millionen 2014 nun bei 5,6 Millionen Euro. 2013 wies sie 8,8 Millionen EGT aus, 2012 3,5 und 2011 noch 14,4 Millionen.

"Kleine" leicht rückläufig, hoch positiv

Wirtschaftlicher Muskel der Styria ist traditionell die "Kleine Zeitung", Marktführer in Kärnten und der Steiermark. Deren Umsatz sank leicht von 122,2 auf 120,4 Millionen Euro im Jahr 2015. Ihr Jahresüberschuss ging von 14,2 auf 12,9 Millionen Euro zurück.

"Presse"-Verlagsgesellschaft: Mehr Umsatz, weniger Verlust

"Die Presse" VerlagsgesellschaftmbH & Co KG weist für 2015 50,2 Millionen Euro Umsatz aus, 2014 waren es 46,3 Millionen. Diese Gesellschaft weist für 2014 2,8 Millionen Euro Verlust aus, für 2015 720.000 Euro Verlust.

"Wirtschaftsblatt": 5,6 Millionen Minus 2015

2014/15 verlegte die Styria das "Wirtschaftsblatt" zur "Presse", mit September 2016 wurde der Titel wegen anhaltender Verluste eingestellt, die Wirtschaftsblatt Medien GmbH wird gerade liquidiert. Der Jahresabschluss dieser Gesellschaft weist für 2014 4,2 Millionen Euro Verlust aus und für 2015 5,6 Millionen Euro. Die Umsätze stiegen leicht von 2014 7,3 Millionen auf 2015 7,6 Millionen Euro.

Die Werte der Styria

Mutterkonzern Styria bewertet die "Kleine Zeitung" in ihrem Jahresabschluss für 2015 mit 61,8 Millionen Euro, "Die Presse"/"Wirtschaftsblatt" mit 12,8 Millionen Euro und ihr Zeitungshaus in Kroatien ("Vecernji List", "24sata") mit 8,2 Millionen, alle Werte konstant wie 2014.

Verkaufserlöse

Fast 2,6 Millionen Euro erlöste die Styria 2015 mit dem Verkauf ihrer Immobiliengesellschaft SMC Klagenfurt mit Buchhandlungs-Immobilien etwa der Carinthia.

Was die "Kärntner Woche" kostet

Aus der Rubrik Detail am Rande: Laut Jahresabschluss erlöste die Styria 1,25 Millionen Euro aus dem Verkauf ihrer 26 Prozent am Gratiszeitungsverlag "Kärntner Woche" an die Styria/Moser-Gratiszeitungsholding RMA. Das war etwas weniger, als sie nach langem Rechtsstreit ihrem früheren Vorstandschef Horst Pirker für eine Option auf rund 25 Prozent an der "Kärntner Woche" zahlte – das waren rund 1,4 Millionen. (fid, 9.12.2016)