Weiteres politisches Engagement ist nicht ausgeschlossen, sagt Irmgard Griss.

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Wien – Die frühere OGH-Präsidentin und unabhängige Hofburg-Kandidatin Irmgard Griss will wieder politisch aktiv werden, wenn auch vorerst nur mit politischen Gesprächsrunden. Die Tischgespräche mit je fünf bis neun Bürgern sollen im Februar und März österreichweit stattfinden. Einen entsprechenden Bericht im "Kurier" bestätigte Griss Dienstagabend der APA.

"Wir müssen den politischen Diskurs wieder starten", erklärte Griss. Idee hinter den Gesprächsrunden sei es, Bürger aus verschiedenen Gesellschaftsschichten an einen Tisch zu bekommen. Anmelden kann man sich über die Homepage der Ex-Hofburg-Kandidatin.

"Vision für unser Land"

Griss erklärte auf ihrer Website, dass sie im Wahlkampf (sie erreichte im ersten Durchgang im April 18,9 Prozent) zahlreiche Bürgerkontakte hatte und diesen Meinungsaustausch "unbedingt fortsetzen möchte". Immer wieder sei beklagt worden, dass es keine gemeinsame Vision für Österreichs Zukunft gebe, weil der Dialog und das Miteinander im politischen Alltag zu kurz kämen: "Das war für mich ein Anstoß zu überlegen, was zu tun ist, um eine solche positive Vision für unser Land zu entwickeln."

Gespräche auf Augenhöhe würden am besten "am Küchentisch" funktionieren: "Oft werden die besten Ideen dort geboren", begründete Griss ihr Vorhaben. Sie will daher unterschiedliche Familien und ihre Gäste zu Hause besuchen.

Anmeldung bis 18. Jänner

Anmeldungen für die "Tischgespräche" erfolgen bis 18. Jänner 2017 über die Homepage. Pro Bundesland wird ein Teilnehmer per Zufallsprinzip ausgelost. Griss rät dabei zu einer Runde von fünf bis neun Personen, der Termin soll etwa drei bis vier Stunden dauern. Zu den Gesprächen kann auch etwas kredenzt werden, dies ist aber nicht nötig. Falls doch, hält die ehemalige Präsidentschaftskandidatin fest: "Machen Sie einfach etwas, das Ihnen schmeckt und Ihnen keinen Stress bereitet."

Auch weiteres politisches Engagement ist nicht ausgeschlossen, wenn auch laut Griss nur in Form einer Kooperation und nicht im Alleingang. In welche Richtung, sagt sie weiterhin nicht: "Ich verspüre keinen Druck."

Immer wieder war eine Wahlplattform mit den Neos im Gespräch, die sie auch im Wahlkampf unterstützten. Diese dementieren aber, sie stehen zwar im ständigen Kontakt mit der 70-Jährigen, konkrete Pläne gebe es derzeit aber nicht. Doch die Pinken sind nicht die Einzigen, die um die politische Nachwuchshoffnung werben. Auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) soll sich um eine Kooperation mit Griss bemühen. (APA, red, 28.12.2016)