Zahlen, Zahlen, Zahlen – in so vielen Bereichen sind sie wichtig.

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Frage: Wo ist die Mathematik noch wichtig?

Antwort: Mathematik tritt fast in allen Bereichen der Naturwissenschaften auf, sagt der Mathematiker Martin Bauer. "Deswegen wird sie oft auch als die Sprache der Naturwissenschaften bezeichnet." Sei es in der Beschreibung chemischer Prozesse, physikalischer Phänomene oder auch biologischer Verhaltensmuster – überall ist Mathematik von Bedeutung.

Aber auch abseits der Forschung sei sie allgegenwärtig: zum Beispiel in Banken oder in der Architektur. "Deshalb ist das Mathematikstudium in den letzten Jahren auch zu einer der gefragtesten Ausbildungen an der Universität geworden", sagt Bauer, der an der Florida State University lehrt.

Frage: Wie hängen Mathematik und Biologie zusammen?

Antwort: Biologische Vorgänge sind meist sehr kompliziert. "Die Mathematik bietet ein gutes Werkzeug, sie zu untersuchen, zu verstehen und zu beschreiben", erklärt der Mathematiker Martin Bauer. Wo Mathematik der Biologie zum Beispiel besonders geholfen habe, sei in der Hirnforschung. Ein wichtiger Baustein des menschlichen Gehirns sind Neuronen (Nervenzellen). "Lange war aber nicht klar, wie sie funktionieren", sagt Bauer. Die Antwort auf dieses Mysterium wurde in den 1950er-Jahren von Alan Hodgkin und Andrew Huxley gefunden. "Die Wissenschafter konstruierten ein mathematisches Modell, das die Arbeitsweise der Neuronen erfolgreich erklären konnte." Für diese Kombination von Mathematik und Biologie erhielten Hodgkin und Huxley ein paar Jahre später den Nobelpreis für Medizin. (Lisa Breit, 31.1.2017)