Wien – Während sich Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), am Sonntag strikt gegen eine verpflichtende Frauenquote in Aufsichtsräten ausgesprochen hat, fordert Gewerkschaftschef Erich Foglar genau eine solche. Auch in Vorständen hätte er gerne einen verpflichtenden Frauenanteil.

"Eine Quote von 30 Prozent in Aufsichtsräten und Vorständen wäre hier ein wichtiger und richtiger erster Schritt in Richtung Gleichberechtigung", so der Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB) am Sonntag in einer Aussendung.

Zum lange Jahre von der IV geforderten 12-Stunden-Tag, über den die Regierung jetzt die Sozialpartner verhandeln lässt, äußerte sich Foglar erneut skeptisch. "Unser Ziel ist es, dass mehr Menschen Arbeit finden und nicht, dass weniger Menschen mehr arbeiten." Dass der 12-Stunden-Tag die Arbeitnehmer nichts koste, stimme nicht, denn er koste sie auf jeden Fall Freizeit. "Für Frauen ist er wegen fehlender Kinderbetreuungsangebote fast eine Unmöglichkeit." (APA, 6.2.2017)