Zeynep Buyrac als Sibel und Harald Windisch als Cahit im Wiener Werk X.

Foto: Yasmina Haddad

Früher war vielleicht wirklich manches einfacher. Nicht zuletzt deshalb, weil das, was heute mit einer großen Zahl an Flüchtlingen als drängende Integrations- und Interkulturalitätsfrage daherkommt, früher noch eher in Form von Einzelfällen wahrgenommen wurde. Von einem solchen, der aber stellvertretend für viele steht, erzählt Gegen die Wand.

Der Film, der 2004 mit Sibel Kekilli und Birol Ünel in die Kinos kam, war ein Riesenerfolg bei Publikum und Kritik: Darin schilderte der deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin die turbulente Liebesgeschichte einer jungen, in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Türkin. Um ihren strengen und strenggläubigen Eltern und deren traditionellen Moralvorstellungen zu entkommen, heiratet die junge Frau einen Deutschtürken zum Schein.

WERK X

Was anfangs wie eine Lösung wirkt, wird selbst zum Problem. Er ist doppelt so alt, Alkoholiker und Junkie, sie hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Die neue Freiheit genießt sie nur, bis sich die beiden tatsächlich ineinander verlieben – und der Deal nicht mehr klappt.

Regisseur Alexander Simon hat den Stoff für die Bühne des Wiener Werk X bearbeitet. Die vielgelobte Premiere war bereits 2013, jetzt wird die Produktion – nicht zum ersten Mal – für zwei Vorstellungen wiederaufgenommen. Zeynep Buyraç ist Sibel, Harald Windisch Cahit. Leidenschaftlich, wild. (wurm, 15.2.2017)