"Die Pädagogenausbildung neu, die es seit ein paar Jahren gibt, funktioniert einfach nicht", sagt Sigrid Maurer, Wissenschaftssprecherin der Grünen. Ein zu großer Verwaltungsaufwand, keine abgestimmte Personalpolitik, aber auch inhaltliche Differenzen nennt Maurer als größte Hemmnisse. Außerdem könnten an besonders kleinen Pädagogischen Hochschulen nur die Pflichtfächer angeboten werden.

Pädagogische Hochschulen sollen deshalb auf Wunsch der Grünen in die Universitäten eingegliedert werden und dadurch neue Aufgaben bekommen. "Unser Vorschlag sieht vor, dass die Standorte der Pädagogischen Hochschulen weiter bestehen bleiben. Es wäre aber die gesamte Pädagogenausbildung unter einem universitären Dach", sagt Maurer.

Wie die Eingliederung genau ausschauen soll, liegt in der Autonomie der Universitäten. Für die Aufgaben hat der grüne Bildungssprecher Harald Walser konkrete Vorschläge. Die Ausbildung der Sekundarstufe I und II soll demnach wieder getrennt erfolgen, nur so würden Pädagogen auf die unterschiedlichen Lebensphasen und Anforderungen der Schüler optimal vorbereitet. Die Ausbildung für die Sekundarstufe I würde somit bei den PHs bleiben, jene für die Sekundarstufe II an den Unis.

Walser wünscht sich "Aufwertung der PH-Standorte"

Als weiteren Schwerpunkt der PHs nennt Walser die Ausbildung für Elementarpädagogen auf tertiärem Niveau. Auch die Schulentwicklung, die externe fachliche Begleitung brauche, könnte von den PHs abgewickelt werden. Die Ausbildung der Volksschullehrer soll weiterhin an den PHs stattfinden, darüber hinaus soll die gesamte Praxisbetreuung der Studierenden an den Schulen dort abgewickelt werden.

Mit diesem Konzept gäbe es eine klare Aufgabenverteilung zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, die jetzigen PH-Standorte würden aufgewertet, sagt Walser. "Darüber hinaus braucht unser Schulsystem eine wissenschaftlich geleitete Qualitätskontrolle, die die Schulinspektoren komplett ersetzen könnte." (Gudrun Ostermann, 15.2.2017)