St. Pölten – Die Neos wollen 2018 erstmals bei der Landtagswahl in Niederösterreich antreten. Wer auf dem ersten Listenplatz kandidiert, wird am 10. Juni in einer Mitgliederversammlung fixiert. Landessprecherin Indra Collini wird sich nach Parteiangaben der Wahl zur Spitzenkandidatin stellen. Ziel sei der Einzug in den Landtag, erklärte der niederösterreichische Abgeordnete Nikolaus Scherak am Donnerstag auf Anfrage.

Für ein landesweites Antreten sind 50 Unterstützungserklärungen in jedem Wahlkreis nötig. "Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen", sagte Scherak. Der Wahlkampf der Neos soll ausschließlich mit Spenden finanziert werden. Die Neos machen bis Ende April eine "Starthilfe-Tour" durch Niederösterreich, bei der Anliegen der Partei präsentiert und auch Bewerber für einen Listenplatz gesucht werden. Die Kandidaten werden laut Scherak in einem dreistufigen Prozess ermittelt – zuerst wählen interessierte Bürger, dann der Parteivorstand und schließlich die Mitgliederversammlung. Am 10. Juni sollen die Listen feststehen. "Es braucht eine starke Opposition in Niederösterreich", betonte Scherak.

Er kritisierte, dass Reformen im Bundesland "verschleppt" worden seien, und verwies auf einen "enormen Verschuldungsgrad, Verfilzung und Strukturprobleme". Mit dem Wechsel an der Landesspitze – Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wird am 19. April zur Nachfolgerin von Erwin Pröll gewählt – sehen die Neos "Chance für Erneuerung".

Indra Collini aus Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) ist seit November 2016 Landessprecherin in Niederösterreich. Ihr Vorgänger Scherak erklärte am Donnerstag, er selbst werde nicht bei der Landtagswahl kandidieren. Der Abgeordnete und Neos-Klubobmann-Stellvertreter will sich weiterhin auf seine Arbeit im Parlament konzentrieren. (APA, 23.3.2017)